Der Kampf um die Playoff-Plätze spitzt sich immer mehr zu. Die Schwenninger sind nach der 3:4 (1:2, 1:0, 1:2)-Niederlage gegen die Augsburger Panther zwar immer noch Tabellenvierter, aber nur dank des besseren Torverhältnisses.
So übersichtlich war die Schwenninger Aufstellung in dieser Saison bislang noch nie. Gerade mal 16 erfahrene Feldspieler standen Trainer Niklas Sundblad zur Verfügung. Da sich zu den verletzten Travis Turnbull, Darin Olver, Benedikt Brückner und Dylan Yeo auch noch der für zwei Spiele gesperrte Tyson Spink gesellte, fehlten fünf Stammkräfte im ohnehin nicht üppig besetzten Schwenninger Kader. So reichte das Personal lediglich für drei starke Sturmreihen.
Allen Problemen zum Trotz begannen die Wild Wings vielversprechend und gingen durch Troy Bourke mit 1:0 (10.) in Führung. Allerdings wurde das personelle Handicap schon früh offensichtlich. Als die Schwenninger nach sechs Minuten in den Genuss einer doppelten Überzahl kamen, stand die erste Powerplay-Formation mangels Alternativen 90 Sekunden auf dem Eis – zu lang, um Augsburg mit schnellem Passspiel in Verlegenheit zu bringen. Die einzige Ausbeute war ein gefährlicher Schuss von Jamie MacQueen, der jedoch das Tor verfehlte.
Die Gäste nutzten ihr 5:3-Powerplay wesentlich effektiver und durch Spencer Abbott zum 1:1-Ausgleich (15.). In der Schlussphase des ersten Drittels wurden die Augsburger immer stärker, was sich im Führungstreffer zum 1:2 (19.) durch David Stieler niederschlug. Die Überlegenheit der Gäste zeigte sich auch in der Anzahl an Schüssen. 19 Mal musste Schwenningens Torhüter Joacim Eriksson im ersten Drittel den Puck abwehren – das reicht fast für ein ganzes Spiel.
„Wir sind nach der Führung ein bisschen zu faul geworden, ein bisschen zu nachgiebig. Wir haben die entscheidenden Zweikämpfe verloren. Wir müssen uns jetzt in der Kabine wieder sammeln und besser arbeiten. Wir brauchen diese drei Punkte“, kommentierte der überragende Troy Bourke den Schwenninger Auftritt im ersten Abschnitt.
Die Kollegen schienen sich die harsche Selbstkritik des Torschützen zu Herzen zu nehmen. Im Mitteldrittel besannen sich die Wild Wings auf ihren Heimvorteil, schalteten den Vorwärtsgang ein. Die Schwenninger spielten nun wesentlich besser und wurden für ihren Mut belohnt. Zwar stand die erste Powerplay-Reihe bei einfacher Überzahl erneut lange auf dem Eis, doch diesmal gelang Tylor Spink der Treffer zum 2:2 (33.). Nun wackelten plötzlich die Augsburger, die in diesem Abschnitt lediglich lediglich acht Schüsse auf das Schwenninger Gehäuse abgaben.
Im Schlussdrittel begegneten sich beide Mannschaften mit offenem Visier, suchten die Entscheidung. In Minute 47 folgte der große Auftritt von David Cerny. Der 20-jährige Nachwuchsspieler der Wild Wings zog über rechts davon und hämmerte die Scheibe am verdutzen Panther-Schlussmann Olivier Roy vorbei zum 3:2 ins Netz – es war Cernys erster Saisontreffer.
Die Freude währte allerdings nicht allzu lange, denn Augsburg kam noch mal zurück und drehte in der Schlussphase das Spiel. Zunächst gelang Andrew Leblanc das 3:3 (52.), ehe David Stieler 152 Sekunden vor Schluss mit dem vierten Augsburger Treffer für die Entscheidung sorgte. Eine ebenso unglückliche wie bittere Niederlage für die Wild Wings.