Eishockey: Not macht erfinderisch. Da den DEL-Klubs durch den Lockdown beträchtliche Zuschauer-Einnahmen wegbrechen, haben sich die Wild Wings etwas einfallen lassen, um die Verluste wenigstens zu einem geringen Teil zu kompensieren. Die Aktion „We stick together“ (Wir halten zusammen) soll den Schwenningern die Finanzen aufbessern und zugleich die Verbundenheit mit den Fans unterstreichen. „Die Initiative ging nicht nur vom Klub aus, sondern auch von Anhängern. Viele Fans haben uns schon vor der Saison gefragt, wie sie uns unterstützen können“, sagt Jenna Mamic von der Wild Wings-Geschäftsstelle.
Und so starteten die Neckarstädter gemeinsam ein Projekt, das den Fans verschiedene Möglichkeiten bietet, ihren Teil zu einer gelungenen Saison beizutragen. Mit den virtuellen Tickets, die als Einzel- oder als Dauerkarten zu erwerben sind, sowie den Papp-Aufstellern trafen die Wild Wings voll ins Schwarze. „Das Feedback der Fans war sehr positiv“, beschreibt Jenna Mamic die Resonanz auf die Aktion.
Sehr gut läuft der Verkauf der sogenannten Fan-Aufsteller, die für 29,04 Euro pro Stück zu haben sind. Das sind keine anonymen Pappkameraden, vielmehr sind sie mit dem Konterfei ihrer Käufer versehen. So können auch die Profis sehen, wer zumindest virtuell im Stadion ist. Mamic: „Das ist viel besser, als vor leeren Rängen anzutreten. Auch die Spieler finden das super cool und freuen sich über die Unterstützung.“ Die Aufsteller vertreten ihre Paten so lange, bis die Fans wieder in die Helios-Arena dürfen. Nach Abschluss der Aktion erhalten die Käufer die Foto-Figuren – falls unbeschädigt – mit den Unterschriften der Mannschaft zurück.
Auch mit dem Verkauf der virtuellen Dauerkarten ist die Geschäftsstellen-Mitarbeiterin zufrieden. „Wir haben knapp 250 Tickets verkauft“, sagt Jenna Mamic. Bei einem Preis von 199,04 Euro pro Dauerkarte spült das rund 50.000 Euro in die Kasse der Wild Wings. Dieser Betrag reicht zwar bei weitem nicht an jene Summe heran, welche die normalerweise verkauften 1500 Dauerkarten einbringen. „Aber so können wir wenigstens einen kleinen Teil der entgangenen Zuschauereinnahmen kompensieren“, erklärt die Verantwortliche für das Ticketing. Im Vorfeld der Saison hatte Wild Wings-Geschäftsführer Christoph Sandner die Verluste auf zwei bis drei Millionen Euro beziffert.
Nicht ganz so gut wie erhofft läuft der Verkauf der virtuellen Einzeltickets für die Heimspiele zu jeweils 9,04 Euro. „Da haben wir noch Luft nach oben“, sagt Jenna Mamic. Wer solch eine Karte kaufe, unterstütze nicht nur die Wild Wings, sondern habe auch eine tolle Gewinnchance. Jeder Käufer nimmt am betreffenden Spieltag an der Verlosung eines attraktiven, von den Sponsoren zur Verfügung gestellten Preises im Wert von rund 300 Euro teil. Mamic: „Unsere Fans sollen auch die Möglichkeit haben, etwas zu gewinnen. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl.“ Dauerkartenbesitzer sind automatisch bei jeder Spieltagsverlosung dabei und erhalten zusätzlich noch ihren persönlichen Fan-Aufsteller.
Und was passiert mit all dem Geld der We-stick-together-Aktion? „Die gesamten Einnahmen landen direkt bei den Wild Wings“, versichert Jenna Mamic. Wer außerdem noch etwas Geld für die Nachwuchsabteilung der Wild Wings Future spenden möchte, könne dies tun, indem er oder sie sich zusätzlich noch eine Stadionwurst oder ein Bier in den Einkaufskorb lege – natürlich virtuell, versteht sich.
Die Einnahmen aus dem Verkauf der Einzeltickets für den Spieltag am Sonntag, 14. Februar, gegen die Nürnberg IceTigers sind für einen guten Zweck bestimmt. Jenna Mamic: „Das ist unser Charity-Spieltag. Deshalb geht das Geld komplett an die Rehaklinik Katharinenhöhe. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass wir für diese Partie deutlich mehr Karten verkaufen als an anderen Spieltagen. Das ist ein schönes Zeichen von den Fans, dass sie die Katharinenhöhe besonders unterstützen.“
Weitere Infos zu „We stick together“ finden Sie im Internet auf der Homepage der Wild Wings: http://www.wildwings.de