Eishockey: Manchmal ist es gut, wenn nicht allzu viel Zeit bleibt, über negative Erlebnisse nachzudenken. Gerät man über ein Missgeschick zu sehr ins Grübeln, kann das zu einer psychischen Belastung führen. Die 4:6-Niederlage der Wild Wings gegen Red Bull München hätte das Zeug, einen Spieler stimmungsmäßig so richtig in den Keller zu ziehen. Schließlich hatten die Neckarstädter am Samstagabend in eigener Halle nach dem ersten Drittel bereits klar mit 4:1 geführt, ehe das Schicksal seinen Lauf nahm.
Da kommt es Schwenningens Trainer Niklas Sundblad gerade recht, dass seine Mannschaft am Dienstagabend (18.30 Uhr) auswärts beim ERC Ingolstadt schon wieder gefordert ist. „Ich finde es gut, dass wir gleich wieder spielen“, sagt der Coach. Allerdings zieht der Schwede aus dem Heimdebakel gegen München Konsequenzen und stellt seine Mannschaft um. Sundblad beordert den gelernten Stürmer Marius Möchel in die Abwehr. Der 29-Jährige soll Benedikt Brückner ersetzen, der mit einer Verletzung noch drei Wochen auf Eis liegt. Sundblad: „Wir brauchen in der Defensive mehr Stabilität. Deshalb ist mir der siebte Verteidiger wichtig.“
Somit darf sich David Cerny als Stürmer Nummer zwölf Hoffnungen auf reichlich Eiszeit machen. Zwischen den Schwenninger Pfosten steht Joacim Eriksson, der gegen München trotz der sechs Gegentreffer erneut eine herausragende Leistung zeigte.
Als ehemaliger Meistercoach des ERC Ingolstadt weiß der 48-Jährige, was sein Team bei den Schanzern erwartet. „Ingolstadt ist läuferisch sehr stark“, zählt Sundblad eine von vielen Qualitäten der Bayern auf. Aktuell haben die Wild Wings als Tabellendritter vier Punkte Vorsprung auf den Gegner, allerdings bereits ein Spiel mehr absolviert. Mit bislang 15 Siegen in 17 Heimspielen und einem Torverhältnis von 80:37 spricht die Gesamtbilanz in den bisherigen Duellen eindeutig für Ingolstadt. Zum Auftakt der laufenden Saison sicherten sich die Wild Wings allerdings mit einem 2:1 erstmals alle drei Punkte beim ERC.
Gegen Schwenningen feiert Daniel Pietta seine Ligapremiere für Ingolstadt. Der 34-jährige Nationalstürmer, der gegen die Wild Wings schon viele Tore erzielte, hatte Anfang Dezember einen Straubinger Gegenspieler mit einer „Affen-Geste“ übel beleidigt und eine Denkpause von neun Spielen aufgebrummt bekommen. Diese Sperre hat er nun abgesessen und darf wieder mitspielen. Dafür fällt der starke dänische Angreifer Frederik Storm wegen einer Verletzung aus.