Der Schreck sitzt in Mühlhausen auch am Montag noch tief: In der Nacht zu Samstag war in einem Mehrfamilienhaus ein verheerender Brand ausgebrochen. Das Haus ist nicht bewohnbar.
„Die Brandstelle wird aktuell von einem Gutachter in Augenschein genommen“, sagt Daniel Brill von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Konstanz am Montagvormittag. Die Brandursache sei – Stand Montag, 26. Mai – noch unklar.

Für die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses, die zum Teil alles verloren haben, laufen indes Hilfsaktionen an. Eine davon hat Daniel Altmann aus Kappel organisiert: Das Geld kommt einer Familie mit drei schulpflichtigen Kindern im Alter von acht, elf und 15 Jahren zugute. „Meine Frau ist mit der Mama der Familie befreundet“, sagt er.
Schock am Sonntagmorgen
Seine Frau Jessica war es auch, die am frühen Sonntagmorgen als erste aus der Familie über Facebook von dem Brand erfuhr. „Plötzlich stand sie weinend da und erzählte, was passiert ist. Man liest immer von Bränden und findet das schlimm, aber wenn es jemanden trifft, den man kennt, ist es nochmal ganz anders.“
Die fünfköpfige Familie hat mit drei Hunden haben vorerst bei der vierköpfigen Familie Altmann und deren zwei Hunden vorerst Unterschlupf gefunden. „Heute Morgen war es ein bisschen eng im Bad, aber wir haben es ganz gut hinbekommen“, sagt Daniel Altmann.
Spendenaktion für die nötigsten Dinge
Mit Hilfe der Spendenaktion soll die Familie die nötigsten Dinge wie Schulsachen, Hygieneartikel, oder Unterwäsche schnell beschaffen können. „Bisher durften sie nicht ins Haus, weil die Kriminalpolizei ermittelt, aber das meiste wird sowieso nicht mehr zu gebrauchen sein“, sagt Altmann.
Hilfsbereitschaft ist groß
Am Montag um die Mittagszeit waren auf der Plattform Gofundme bereits 6226 Euro eingegangen. Das Spendenziel ist mit 10.000 Euro angegeben. Auch Möbel- und Sachspenden seien bereits zusammengekommen, die Hilfsbereitschaft der Menschen enorm.
Normalität für die Kinder
Für die Kinder versuche man, so viel Normalität wie möglich zu schaffen: Die beiden jüngeren Kinder seien am Montag auf eigenen Wunsch wieder zur Schule gegangen, die älteste Tochter habe bei einer Freundin übernachtet. Daniel Altmanns Vater Karl „Charly“ Altmann, ehemaliger Bundesliga-Eishockeyspieler beim Schwenninger ERC, habe mit dem elfjährigen Sohn am Sonntag einen kleinen Ausflug unternommen.

„Das war für den Kleinen natürlich toll, mit einem Eishockey-Urgestein unterwegs zu sein“, freut sich Daniel Altmann, der selbst lange aktiver Eishockeyspieler war.
Der Elfjährige spielt im Nachwuchs-Kader der Wild Wings. Seine Ausrüstung sei auch dem Brand zum Opfer gefallen, doch über den Verein sei bereits Ersatz organisiert worden – damit in der Familie nach der Brandkatastrophe wieder ein bisschen Normalität einziehen kann.