Eishockey: Man muss schon sehr lange in den Kaderlisten der Wild Wings zurückblättern, um eine Saison mit derart wenigen Wechseln im Vergleich zur vorherigen zu finden. Die Schwenninger präsentierten zur Saison 2024/25 gerade einmal fünf Neuzugänge. Geschuldet ist dies in erster Linie der sehr erfolgreichen vergangenen Spielzeit. Mit Platz sechs nach der Hauptrunde und dem unfassbar knappen Ausscheiden im siebten Spiel bei den Straubing Tigers, offenbarten sich nur wenige Notwendigkeiten für eine Verbesserung. Diese ging man seitens der sportlichen Leitung denn auch an.
Wie immer begannen Geschäftsführer Stefan Wagner und Cheftrainer Steve Walker im defensiven Bereich. Mit Michael Bitzer wurde noch im April wenige Wochen nach dem Saisonende ein neuer zweiter Torhüter vorgestellt. Der 30-Jährige wechselte von den Blue Devils Weiden an den Neckarursprung und bringt eine Menge Erfahrung mit. Damit sollte der Deutsch-Amerikaner eine deutliche Verbesserung für den nach Frankfurt gewechselten Cody Brenner sein.
In der Abwehr gab es angesichts der Leistungen aus der Vorsaison nur zwei Neuzugänge, dafür mussten mit Johannes Huß (nach Iserlohn) und Peter Spornberger (Bozen) zwei langjährige Stammkräfte gehen. Der zuletzt verpflichtete Jordan Murray kann zu einem echten Upgrade werden, wenn der Kanadier zu seiner Form aus seinem ersten DEL-Jahr bei den Grizzlys Wolfsburg findet. Der 31-Jährige soll vor allem im Spielaufbau und in Überzahl die nötige Verstärkung sein. Verteidiger Daniel Schwaiger verbreitert dagegen die U23-Abteilung und ist mit seinen 22 Jahren ein Versprechen für die Zukunft. Ausgebildet in der Red-Bull-Akademie stieß Schwaiger vom ERC Ingolstadt zu den Wild Wings.
Gemeinsam mit dem jungen Abwehrspieler kam auch Mirko Höfflin aus Ingolstadt nach Schwenningen. Für den Stürmer ist es allerdings eine Rückkehr nach fünf Jahren bei den Oberbayern ins Schwäbische. Die vergangene Spielzeit lief für den inzwischen 32-jährigen Familienvater nicht nach Wunsch, zuvor aber punktete er gut und regelmäßig. Neu im Sturm ist auch Matthew Puempel. Der Deutsch-Kanadier dürfte einer der besten Offensivspieler mit deutschem Pass auf dem Markt gewesen sein und kommt von den Augsburger Panthern zu den Wild Wings. Der Flügelstürmer hat 87 NHL-Spiele absolviert und soll vor allem für Tore sorgen.
Somit gab es auch in der Offensive gerade einmal zwei Wechsel. Verlassen haben die Schwäne Daniel Pfaffengut, der nach Frankfurt ging, sowie Max Görtz, Chris Brown und Filip Reisnecker. Mit Görtz und Reisnecker einigte man sich auf eine Vertragsauflösung, der Schwede heuerte überraschenderweise bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven an, Reisnecker wechselte nach Freiburg. Auch der in der letzten Saison nachverpflichtete Brown, der phasenweise sehr gut zurechtkam, war dennoch zurecht keine Option für eine Weiterverpflichtung.
Insgesamt könnte man also die kleineren Defizite weitestgehend beseitigt haben. Allerdings fehlt weiterhin ein starker Bullyspieler, dazu gibt es nur fünf Rechtsschützen im Team. Eventuell wird man aber noch einmal auf dem Transfermarkt tätig, sollte der ein oder andere Spieler in den nächsten Wochen noch einen deutschen Pass erhalten.
Ansonsten startet Schwenningen am Freitag, 20. September, mit einem Auswärtsspiel bei den Adlern Mannheim in die neue Saison. Damit treten die Wild Wings bereits zum dritten Mal in Folge und zum insgesamt fünften Mal zum Auftakt gegen die Kurpfälzer an. Das erste Heimspiel in der Helios Arena bestreiten die Schwenninger gegen Vizemeister Pinguins Bremerhaven.
Interessant sind auch die Spiele um Weihnachten und den Jahreswechsel. Am 22. Dezember spielen die Schwäne zuhause gegen Nürnberg. Auch am zweiten Weihnachtsfeiertag gibt es ein Heimspiel – gegen Düsseldorf. Zwei Tage später steht ein Auswärtsspiel bei den Eisbären Berlin an, das letzte Spiel im Jahr 2024. Für das erste Spiel im neuen Jahr empfangen die Wild Wings am 3. Januar die Grizzlys Wolfsburg.
Die ersten 10 DEL-Spiele
- 1. Spieltag: Adler Mannheim
(20. September, auswärts) - 2. Spieltag: Pinguins Bremerhaven (22. September, heim)
- 3. Spieltag: Düsseldorf EG
(27. September, auswärts) - 4. Spieltag: Eisbären Berlin
(29. September, heim) - 5. Spieltag: ERC Ingolstadt
(1. Oktober, heim) - 6. Spieltag: Grizzlys Wolfsburg
(4. Oktober, auswärts) - 7. Spieltag: Straubing Tigers
(6. Oktober, heim) - 8. Spieltag: Kölner Haie
(11. Oktober, auswärts) - 9. Spieltag: Augsburger Panther
(13. Oktober, heim) - 10. Spieltag: Iserlohn Roosters
(17. Oktober, heim)