Die besten Nachrichten für einen Wild Wing gab es schon vor der Partie: Torhüter Joacim Eriksson hatte an diesem Donnerstagabend aus einem schönen Grund frei. Söhnchen Eddy hatte am späten Mittwochabend gesund und munter das Licht der Welt erblickt und so durfte der Schwede zuhause bei Freundin Amanda und dem zweiten Sohn Vincent bleiben. Somit hütete Michael Bitzer das Tor. Boaz Bassen war wieder im Kader, für ihn rotierte Teemu Pulkkinen auf die Tribüne.
Wild Wings gehen früh in Führung
Eines Spiels gegen den Tabellenführer würdig ging es von Anfang temporeich zur Sache. Die Ingolstädter zeigten schnell, weshalb sie an der DEL-Spitze stehen. Die Panther waren schnell, wendig und präzise. Aber auch Schwenningen erwischte einen guten Start, agierte wie angekündigt sehr aufmerksam. Das zahlte sich bereits nach zwei Minuten und zwei Sekunden aus. Als SERC-Verteidiger Ben Marshall auf der Strafbank saß, lancierten Bassen und Kyle Platzer einen Konter, den letzter zum 1:0 und dem ersten Shorthander der Saison verwertete.
Es folgten wilde 88 Sekunden, in denen gleich drei Tore fielen. Zunächst vollendeten auch die Gäste einen Konter zum 1:1 durch Daniel Pietta (10.), wenig später gingen die Donaustädter durch einen verdeckten Schuss von Sam Ruopp gar mit 1:2 in Führung. Doch 14 Sekunden danach traf Zach Senyshyn per Abfälscher nach einem Schuss von Alexander Karachun zum 2:2. Es war das 14. Saisontor des Kanadiers. Die Hausherren hatten nicht nur sehr gut verteidigt, sondern auch ihre wenigen Angriffe zielstrebig vorgetragen.
Herber Dämpfer kurz vor Schluss
Nach einem turbulenten und intensiven Drittel begann der zweite Abschnitt etwas ruhiger. Nach dem 2:3 für die Oberbayern durch Daniel Schmölz (26.) war aber weiter Tempo drin und viel Kampf. Das Ackern und Rackern galt vor allem für die Schwäne, die aber dann in den entscheidenden Momenten zuschlugen. Erst erzielte Tylor Spink in Überzahl das 3:3 (33.) und 1:23 Minuten vor der zweiten Sirene brachte Phil Hungerecker die Wild Wings nach einem sehr sehenswerten Powerplay mit 4:3 in Führung.
Schwenningen zeigte weiter eine klasse Leistung. Sie ließen den Gegner kaum mehr zur Entfaltung kommen, hatten selbst einige gute Chancen, mussten aber auch immer wieder vor dem eigenen Tor mächtig aufräumen.
Die Wild Wings kämpften aufopferungsvoll, kassierten aber doch noch das 4:4 durch Schmölz gut zwei Minuten vor Schluss. Schwenningen erhielt anschließend noch mal ein Powerplay, das sie mit in die Verlängerung nahmen, in der dann die Wild Wings noch eine Strafe kassierten. Die Spannung erreichte ihren Siedepunkt und 51,8 Sekunden vor Schluss traf Schmölz zum dritten Mal. Am Ende war es ein schmerzhaftes, aber mutmachendes 4:5 für die Gastgeber.