Es war also wieder einmal angerichtet. Zum 41. Mal seit dem Schwenninger Wiederaufstieg 2013 standen sich beide Baden-Württemberg-Rivalen gegenüber. Die restlos ausverkaufte Helios Arena war erwartungsfroh und gespannt. Nach einer unterdurchschnittlichen Vorbereitung auf diese 30. DEL-Saison mit vielen Aufstellungsänderungen war die brennendste Frage: Wie würde der neue Cheftrainer Steve Walker seine Reihen sortiert haben? Tatsächlich sorgte der 50-jährige Kanadier durchaus für die ein oder andere Überraschung. So stürmte unter anderem Sebastian Uvira neben den Spink-Zwillingen, Alexander Karachun mit den Neuzugängen Kyle Platzer und Zach Senyshyn.
Einem Derby und dem ersten Spieltag angemessen legten beide Mannschaften mit hohem Tempo los, gingen sofort auf den puckführenden Spieler, verwickelten einander in Zweikämpfe. Aber auch die Torhüter standen im Blickpunkt, zunächst Schwenningens Joacim Eriksson. Und der musste nach gut fünf Minuten das erste Mal hinter sich greifen. Mannheims Verteidiger Fabrizio Pilu hatte quasi vom Bully weg abgezogen, Eriksson war ohne Sicht.
Wild Wings verpassen den Ausgleich
Die Wild Wings vergaben zunächst im Gegenzug den Ausgleich, Karachun und Senyshyn scheiterten an Adler-Goalie Felix Brückmann. Die Hausherren waren nun aber so richtig wach, suchten die Offensive, konnten sich im Mannheimer Drittel festsetzen. Die Belohnung folgte in der 15. Minute als Uvira nach einer tollen Energieleistung von Tylor Spink dessen Pass trocken zum 1:1 versenkte. Die 5000 SERC-Fans waren kaum zu halten, und auch ihr Team setzte beherzt nach. „Wir haben bisher gut gespielt und uns immer weiter gesteigert. Wir dürfen Mannheim weiter keine Zeit und keinen Raum geben“, forderte der Schwenninger Torschütze.
Max Görtz sorgt für die Entscheidung
Rasant ging es auch im Mittelabschnitt zur Sache, es blieb ein toll anzusehendes Spiel. Erst hatten die Gäste die besseren Chancen, dann wieder waren die Wild Wings der Führung näher. Doch Tyson Spink, Pfaffengut und Platzer brachten die Scheibe nicht im Tor unter. Auf der anderen Seite rettete Tylor Spink kurz vor der Linie. Die Schwäne zeigten bis dahin eine richtig gute Leistung, waren dem Meisterschaftsfavorit aus der Kurpfalz keinesfalls unterlegen.
Im Schlussdrittel setzte es für beide Kontrahenten jeweils die zweite Strafzeit ab, beide konnten aber von der numerischen Überlegenheit nicht profitieren. Die Stimmung erreichte dafür langsam den Siedepunkt, denn die Wild Wings waren wiederholt am Drücker. Beide Teams hatten am Ende weitere Möglichkeiten, doch es ging in die Verlängerung und schließlich ins Penaltyschießen. Und das entschieden die Wild Wings durch Max Görtz für sich und feierten somit mit einem 2:1-Erfolg einen gelungenen Saisonauftakt.