Um 19:30 Uhr am Dienstagabend war alles angerichtet für das Abstiegsendspiel in der Yayla-Arena zu Krefeld und die Voraussetzungen mehr als eindeutig: Die Wild Wings brauchten einen Sieg, egal ob nach regulärer Spielzeit, Verlängerung oder Penaltyschießen, um den Klassenerhalt endgültig klarzumachen. Verzichten mussten sie bei dieser Mission auf Tylor Spink, der im ersten Sturm durch Brett Pollock ersetzt wurde.

Guter Start der Wild Wings

Und es begann mehr als gut für die Gäste. Nach nur knapp vier Minuten sorgte Max Görtz mit einem fulminanten Schuss in Überzahl für das 1:0. Das war der erhoffte Start für die Schwaben, der ihnen ein gewisses Maß an Sicherheit und Selbstvertrauen geben sollte. Doch fehlte ihnen die Stabilität in der Defensive, was Krefeld zunehmend nutzte. In der elften Minute stimmte die Zuordnung bei den Wild Wings wieder einmal nicht, so dass Maximilian Gläßl ganz unbedrängt das 1:1 erzielte. Das Momentum war nun auf Seiten der Hausherren, Schwenningen musste sich erst einmal sortieren. Beide Teams produzierten immer wieder „Nervositätsfehler“, die der jeweils andere aber nicht nutzen konnte. So vergab Ken-André Olimb gut zwei Minuten vor der Pause eine hundertprozentige Chance. Im Gegenzug hatte der KEV mehr Glück: Gläßl schoss, die Scheibe hüpfte Schwenningens Torhüter Joacim Eriksson auf die Schulter und von dort zurück auf Gläßls Schläger, der wiederum völlig frei zum 1:2 einschob.

Das könnte Sie auch interessieren

Ein ärgerliches Drittel, das es schnell abzuhaken galt. Und vor allem galt es die Konter der Krefelder zu vermeiden. Doch die Wild Wings wurden nicht stabiler, im Gegenteil. Sie wirkten gehemmt, nahmen die Zweikämpfe nicht an und ließen zudem die wenigen guten Möglichkeiten liegen. Die Gastgeber konnten phasenweise schalten und walten wie sie wollten, trafen zwei Mal den Pfosten. SERC-Trainer Christof Kreutzer stellte früh auf drei Sturmreihen um, das verbesserte die Zuordnung auch nicht. Ein bisschen konnten sich die Schwarzwälder berappeln, insgesamt war es ein schwaches Drittel. „Wir sind nervös geworden und irgendwie ängstlich. Wir müssen schlauer sein und mehr miteinander reden“, kritisierte auch Johannes Huß den Schwenninger Auftritt.

Entscheidung in der letzten Sekunde

Offenbar hatte auch der Coach die richtigen Worte gefunden, denn die Wild Wings kamen mit mehr Schwung aus der Kabine. Und sie trafen auch sofort. Görtz vollendete einen Konter nach knapp zwei Minuten mit seinem zweiten Treffer zum 2:2-Ausgleich. Würden die Neckarstädter nun endlich sicherer werden? Nicht wirklich. Krefeld agierte deutlich mehr in der Offensive, hatte weiter die besseren Chancen. Die Spannung war in den letzten Minuten förmlich zu greifen. Dem Drama angemessen, ging es in die Verlängerung, womit zumindest der Krefelder Abstieg vertagt war. Am Ende jubelten die Pinguine nochmals. Jeremy Bracco sorgte 0,2 Sekunden vor dem Schluss mit dem 3:2 für die Entscheidung gegen die Wild Wings, die nun weiter um den Klassenerhalt zittern müssen.