Eishockey: Um Weihnachten herum und zwischen den Jahren ist traditionell Hochsaison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Für den südwestlichsten Klub heißt das wiederum: Reisen. Und so starteten die Schwenninger am Dienstagmittag in Richtung Sauerland, wo am Mittwoch um 19.30 Uhr das erste Auswärtsspiel bei den Iserlohn Roosters ansteht. Von dort wird es direkt weitergehen nach Oberbayern zum Gastspiel beim ERC Ingolstadt am Freitag.

Wie üblich schauen die Wild Wings aber erst einmal nur auf die Partie am Mittwochabend beim Tabellenvorletzten. Trotz der zuletzt guten Leistungen und Ergebnisse sind die Schwäne maximal gewarnt, die Sauerländer zu unterschätzen. „Es hat sich die ganze Saison bereits gezeigt, dass man gegen alle Teams absolut bereit sein muss. Es macht keinen Unterschied, ob der Gegner ganz vorne oder ganz hinten steht. Wir haben in Berlin gewonnen, aber gegen Düsseldorf verloren. Die Liga war eng, ist eng und wird noch enger“, mahnte Cheftrainer Steve Walker.

Die Iserlohner verloren zuletzt dreimal in Folge, sind zudem das heimschwächste Team der DEL. Dass sie dennoch eine gewisse Qualität besitzen, zeigten die „Hähnchen“ vor zwei Wochen beim 4:0-Sieg gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven. „Die Liga ist insgesamt noch einmal besser geworden. Die Gegner sind gegen uns noch mehr bereit und unterschätzen uns auch nicht mehr“, findet auch Sebastian Uvira.

Das wird auch für die schwächelnden Roosters gelten. „Trainer Doug Shedden wirkte zuletzt nicht sehr glücklich, so werden seine Jungs extra motiviert sein. Sie haben viel zu verlieren und viel zu beweisen. Sie stecken mitten im Abstiegskampf, darauf müssen wir eingestellt sein“, erklärte Schwenningens Headcoach.

Das gute Wochenende wiederholen

Dennoch dürfen die Schwaben mit breiter Brust in die kommenden, anspruchsvollen Wochen mit weiteren sieben Spielen bis zum 5. Januar gehen. 16 Punkte holten die Wild Wings nach der Länderspiel-Pause, also ab Mitte November, darunter fünf Siege und fünf Niederlagen. Positiv stimmt dabei aber vor allem das letzte Wochenende mit den sechs Punkten gegen Frankfurt und Augsburg. „Ich finde, unsere letzten Spiele waren sehr gut. Wir gehen in die richtige Richtung. Die Stimmung im Team ist gut und wir sind positiv gestimmt, dass wir ordentlich Punkte holen können. Vorgenommen haben wir uns natürlich sechs Punkte aus den beiden Auswärtspartien“, sagte Uvira.

Der Stürmer verbuchte in den letzten beiden Spielen immerhin vier Punkte, ist wie seine Teamkollegen im Aufwind. Besonders am Sonntag gegen Augsburg verstand sich Uvira prächtig mit Neuzugang Brandon McMillan, der in seinem ersten Spiel für die Neckarstädter auf ein Tor und eine Vorlage kam.

Nicht nur der Kanadier freut sich erstaunlicherweise auf die längere Reise der Schwenninger, die erst am Samstagmorgen gegen sechs Uhr enden wird. Für McMillan gilt es, seine neuen Kollegen besser kennenzulernen. Das wiederum muss Sturmpartner Uvira nicht mehr, der in seiner dritten Saison bei den Blau-Weißen spielt. „Ich finde die längeren Roadtrips eigentlich super. Es spart gefühlt eine Busfahrt, das ist von der Liga ganz gut geregelt“, so der 31-Jährige.

Zumindest die Fahrt nach Iserlohn nicht mit antreten wird Matt Puempel. Der Angreifer wurde am Sonntag gleich zweimal von einem Schläger im Gesicht getroffen, blutete mächtig. Am Montag verspürte der Deutsch-Amerikaner leichte Kopfschmerzen. Eventuell wird Puempel dem Team am Donnerstag nach Ingolstadt nachreisen. Im Tor wird zunächst erneut Joacim Eriksson stehen, planmäßig erhält am Freitag dann Michael Bitzer einen Starteinsatz.