Fußball: Mit den Relegationsspielen vom vergangenen Wochenende ist die Spielzeit 2022/23 endgültig beendet. Alle Vereine wissen nun, in welchen Ligen sie in der kommenden Saison spielen werden. Wir blicken auf die letzten Entscheidungen:

Aufstieg zur Landesliga: Der FV Möhringen hat als Vizemeister der Bezirksliga Schwarzwald den Sprung in die Landesliga verpasst. Nach dem 2:1-Heimsieg unterlag Möhringen am Samstag im Rückspiel beim ESV Südstern Singen mit 1:5. „Die Enttäuschung über den verpassten Aufstieg war bei uns schnell verflogen. Wir haben etwa 15 Minuten gebraucht, um die Niederlage abzuschütteln. Jetzt überwiegt die Freude über den 2. Platz in der Bezirksliga, dem bisher größten sportlichen Erfolg des FV Möhringen“, sagt Trainer Heinz Jäger. Er legt jetzt, trotz Angebote anderer Vereine, eine Pause ein. „Ich übergebe meinem Nachfolger Sheriff Bah eine gut funktionierende Mannschaft mit einer guten Grundstruktur. Diese zwei Relegationsspiele haben unseren Jungs an Erfahrungen mehr als eine ganze Bezirksliga-Saison gebracht. So etwas kannst du nicht trainieren“, ergänzt Jäger.

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Aufstieg zur Bezirksliga: Der SV TuS Immendingen vervollständigt als 16. Mannschaft das Schwarzwälder Bezirksoberhausen in der neuen Saison 2023/24. Nach dem 5:3-Heimerfolg gegen den VfB Villingen setzte sich die Elf von Trainer Uwe Müller auch in Villingen mit 4:2 durch. „Für unsere sehr junge Mannschaft ist das eine Mega-Geschichte, nachdem wir in der Liga ja fast schon auf Rang drei festgenagelt waren und kaum ein Spieler über höherklassige Erfahrung verfügte. Wir sind in Villingen sehr überzeugend aufgetreten und haben auch nach dem 0:1-Rückstand die Ruhe bewahrt“, resümiert Müller, dem gleich im ersten Jahr in seiner Trainertätigkeit in Immendingen der Erfolg gelang.

Gefeiert wurde, mit einer kurzen Unterbrechung, bis Sonntagabend. Mit der 3:1-Führung war auch Müller klar, dass sich seine Elf den Aufstieg nicht mehr nehmen lässt: „Ich habe in 20 Jahren als Trainer und Spieler nahezu alles erlebt, aber als ich wusste, dass der VfB vier Tore schießen muss, war ich doch beruhigt.“ Der Aufsteiger muss nun Buba Camara (Tuttlingen) ziehen lassen. Finn Ebertsch legt eine einjährige Pause ein, bleibt aber in Immendingen.

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Beim VfB Villingen war nach dem Abpfiff die Enttäuschung sehr groß. „Die schnelle Führung hat uns in die Karten gespielt, zumal wir Chancen zum zweiten Treffer hatten. Immendingen fand keine Entlastung, weil wir sehr gut gespielt haben. Am 1:1 aus dem Nichts hatten wir zu knabbern“, bilanziert VfB-Spielertrainer Adem Sari um fair einzuschätzen: „Immendingen hat beide Spiele gewonnen und steigt verdient auf. Wir werden das schnell aus den Köpfen bekommen und einen weitere Angriff starten.“

Für Sari hat der VfB schon zuvor in der Liga den möglichen, direkten Aufstieg verspielt, als zu viele Punkte gegen Teams der zweiten Tabellenhälfte verschenkt wurden. Er glaubt, dass die gewonnene Erfahrung beim nächsten Versuch hilfreich sein wird. Sari sucht nun defensive Spieler als Verstärkung, vor allem einen Innenverteidiger. Wegen der roten Karte machte der Ex-Profi nochmals deutlich, dass keine Tätlichkeit vorgelegen habe und er nur einen jungen Spieler habe schützen wollen. „Ich habe in meiner langen Karriere nie eine Rote Karte gesehen. Ich bin ein fairer Sportsmann“, so Sari.

Klassenerhalt Kreisliga A: Der FC Tannheim hat sich mit zwei Siegen (3:2/2:0) gegen den SSC Donaueschingen den Ligaerhalt in der Kreisliga A gesichert. „Wer beide Spiele gewinnt, hat sich verdient durchgesetzt. Ein Abstieg wäre bei unserem Potenzial ein großer Rückschlag gewesen“, sagt Tannheims Trainer Yannick Chamaillard. Er sah in beiden Spielen eine Tannheimer Elf, die besser als der SSC war. „Wenn ich an unsere Chancen denke, wären sogar höhere Siege möglich gewesen. n“, so Chamaillard. Ob er weiterhin als Trainer in Tannheim arbeitet, ist noch offen. „Wir werden zeitnah Gespräche führen“, so der Übungsleiter. In der Mannschaft werde es keine Abgänge geben.

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Für den SSC Donaueschingen geht es hingegen runter in die Kreisliga B. „Der SSC hat das Potenzial, um die schnelle Rückkehr zu schaffen“, sagt der scheidende Trainer Patrick Fleig. Der Nachbar FC Pfohren habe es vorgemacht. Der Grund, warum der SSC überhaupt in die Miesere kam, lag in der Vorrunde der Meisterschaft bei nur elf Punkten. Fleig sah seine Elf in beiden Spielen nicht schlechter als Tannheim und prangert eine aus seiner Sicht grobe Unsportlichkeit im Rückspiel an. „Ein Spieler von uns lag verletzt am Boden. Die Tannheimer laufen um ihn herum und schießen das 1:0. Bei aller Brisanz der Spiele hätte ich mir mehr Fairness gewünscht“, so Fleig. Nach dem 0:2 sei seine Elf in ein Loch gefallen. Der SSC spielt nach exakt 20 Jahren wieder in der Kreisliga B. Für den neuen Trainer Nasser Alassani dürfte das Ziel, die Rückkehr in die Kreisliga A sein.