Herr Schlageter, wenn ein Torhüter seiner Mannschaft einen Punkt rettet, dann in erster Linie durch starke Paraden. Sie haben selbst zum 2:2 in der Nachspielzeit getroffen. Wie haben Sie die Szene gesehen?

Es war noch eine Minute zu spielen, und wir hatten einen Eckball. Der hereingeschlagene Ball wurde mehrfach hin und her geschlagen. Schließlich kam er an meinen Fuß. Da habe ich Vollspann abgezogen, und die Kugel war im Netz.

Hat der Trainer Sie zu diesem Eckball nach vorne geschickt oder haben Sie das selbst entschieden?

Der Trainer hat mir signalisiert, dass ich es machen soll.

Haben Sie die fußballerischen Qualitäten als Feldspieler?

Ich denke, dass ich da kein Anfänger bin. Ich habe auch schon im Feld gespielt. Dass es mit einem Treffer klappt, ist umso schöner.

Wie war die lange Heimfahrt?

Ich bin privat nach Lahr gefahren und nicht im Bus. Ich komme aus Bonndorf und hatte da eine etwas andere Route. So wahnsinnig gefreut habe ich mich über den Treffer auch wieder nicht, denn wir haben zwei Punkte verschenkt. Wir waren in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft und hätten deutlicher als mit 1:0 führen müssen. Mir wäre es lieber gewesen, ich hätte nicht getroffen und wir hätten dafür drei Punkte mitgenommen.

Geben Sie jetzt einen aus, oder sind die Mitspieler diesbezüglich gefordert?

Keine Ahnung. Für mich ist das Spiel längst vorbei. Am Mittwoch steht die nächste schwere Partie zuhause gegen Elzach-Yach. Darauf sollten wir uns konzentrieren und nicht darüber diskutieren, wer wem einen ausgibt.

Die DJK hat mit Ihnen und Robin Karscher zwei starke Torhüter, wie Trainer Benjamin Gallmann immer betont. Jeder macht zwei Spiele, dann kommt es zum Wechsel. Sind Sie damit einverstanden?

Ich bin mit 38 Jahren nach Donaueschingen gekommen und habe in der Landesliga 26 der 30 Punktspiele bestritten. Mir wurde von Trainer und Vereinsführung gesagt, dass ich die Nummer eins sei und eine tragende Rolle spiele. Robin wollte auch die Nummer eins sein und deutete im Sommer seinen Abgang an. Danach entschied der Trainer, nach zwei Partien zu wechseln. Mit 39 Jahren kann ich damit leben, auch wenn es nicht einfach ist. Du hast lange Anreisen und weißt, dass du auf der Bank sitzt, gleichzeitig aber auch eine Familie zu Hause ist, bei der du gerne bist. Optimal ist das Wechselspiel nicht, aber ich will auch keinem jungen Schlussmann den Weg versperren.

Wird es definitiv Ihre letzte Saison sein?

Wir haben uns geeinigt, nach Abschluss der Herbstrunde miteinander zu sprechen. Körperlich bin ich top-fit. Es ist auch schön, wie am Samstag vom Lahrer Trainer ein Riesenkompliment zu bekommen. Fußball macht mir viel Spaß. Wie es im Frühjahr weitergeht, ist bislang noch offen.

Mit 38 Jahren seine Verbandsliga-Premiere zu feiern hat doch auch etwas.

Sicher. Ich habe es mir erarbeitet, über Jahre hinweg. Ich genieße es und habe es gelernt, auf den eigenen Körper zu achten.

Schafft die DJK den Klassenerhalt?

Wir können in allen Spielen mithalten. Andere Vereine geben viel Geld für Spieler mit einer großen Vita aus. Bei der DJK wird nichts bezahlt. Um die Liga zu halten, braucht es Glück und vor allem viel Fleiß.

Ihr Bruder Björn trainiert den FC Pfaffenweiler. Verfolgen Sie das Abschneiden des Bezirksligisten?

Na klar, ist doch logisch. Björn hat mich in Bonndorf vier Jahre trainiert, und in Bonndorf war schon Benjamin Gallmann mein Trainer. Ich wünsche Björn, dass er mit Pfaffenweiler den Landesliga-Aufstieg schafft.

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