Fußball: Mit 58 Jahren gab Markus Erath am Samstag ein Comeback im Tor des A-Kreisligisten SSC Donaueschingen. Der SÜDKURIER sprach mit dem gebürtigen Möhringer, der in Villingen wohnt.
Herr Erath, jagen Sie Rekorden nach?
Nein. Als sich unser Torhüter Christian Podschull am Samstag verletzte, hatten wir keine andere Alternative auf der Bank. Als Torwarttrainer war es schnell klar, dass ich ihn ersetze. Ich trainiere immer mit unseren Torhütern ein bis eineinhalb Stunden und bin fit.
Müssen sich die jungen Torhüter beim SSC jetzt kräftig anstrengen, um Sie wieder zu verdrängen?
Um Himmelswillen, nein. Ich werde keinem jungen Torhüter den Platz wegnehmen. Der Jugend gehört die Zukunft. Ich bin ein Back-up und will bereit sein, wenn ich gebraucht werde. Ich drängle mich aber sicher nicht vor.
Ihre Mitspieler könnten Ihre Enkel sein. Sagen sie Opa zu Ihnen?
Ich glaube, die wenigsten Spieler wussten bisher, wie alt ich wirklich bin. Ich sage es nur zu mir, dass ich ein alter Mann bin. Von anderen habe ich noch nichts gehört.
Sie werden in den sozialen Netzwerken als Vorbild gefeiert. Sind Sie ein Vorbild?
Die Reaktionen freuen mich, aber ich sehe mich als Teil der SSC-Familie und als Teil der SSC-Mannschaft. Mein primäres Ziel ist es, Torhüter auszubilden und Cheftrainer Jürgen Fischer zu unterstützen.
Wie lange wollen Sie den Job als Torwart-Trainer noch machen?
Ich entscheide von Jahr zu Jahr. Fußball ist meine Welt. Für mich ist es kein Stress, gegen 18.30 Uhr aus der Firma zu kommen und direkt ins Training zu gehen. Leider haben gerade jüngere Spieler nicht immer die gleichen Ansichten. Noch sehe ich kein Ende meiner Tätigkeit, zumal ich auch weiterhin sehr gern als Schiedsrichter tätig bin.
Fragen: Dietmar Zschäbitz