Innerhalb von nicht einmal 48 Stunden zwei Pokalspiele mit Verlängerung und Elfmeterschießen. Was war das für eine Erfahrung für Sie als junger Trainer?

Das war für mich etwas ganz Spezielles und wird mir sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. Aber es war für alle Beteiligten eine völlig neue Situation, nach acht Monaten Pause zwei solche Spiele zu absolvieren.

Waren sie nach dem Schlusspfiff genauso geschafft wie Ihre Fußballer?

Nach dem Viertelfinalspiel gegen Rielasingen-Arlen habe ich in der Nacht kaum geschlafen. Ich war noch vollgepumpt mit Adrenalin. Als beim Halbfinale gegen Oberachern die ersten 90 Minuten vorbei waren, lief bei mir im Kopf unheimlich viel ab. Ich musste schnell die richtigen Worte finden, um den kaputten Jungs für die Verlängerung Mut zuzusprechen.

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Befürchten Sie, dass die Strapazen der beiden Spiele bei Ihrer Mannschaft bis Sonntag noch Spuren oder gar Verletzungen hinterlassen?

Nein. Wir steuern in dieser Woche die Belastung so, dass die Jungs am Sonntag wieder 100-prozentig fit sind. Außerdem haben wir schon vor dem Halbfinale personelle Entscheidungen getroffen, damit möglichst alle Spieler für das Finale zur Verfügung stehen. Deshalb haben wir gegen Oberachern auf den angeschlagenen Nico Tadic ganz verzichtet und Kamran Yahyaijan sowie Patrick Peters erst spät gebracht. Das hat sich ausgezahlt, denn nun sind auch diese drei wieder fit.

Wie ist die Stimmung im Team?

Sehr gut. Das vergangene Wochenende war für unsere Mannschaft einmalig und hat die Euphorie geweckt. Nun brennt jeder darauf, das Erreichte mit dem Pokalsieg zu krönen.

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Wie läuft die Woche ab, um der Mannschaft Erholungsphasen zu gönnen und die Spannung dennoch hochzuhalten?

Am Montag und Mittwoch war trainingsfrei. Am Dienstag standen lockeres Auslaufen und Dehnübungen sowie Fußballtennis auf dem Programm. Erst am Donnerstag werden wir unseren Fokus voll auf das Finale richten und eine intensive Trainingseinheit absolvieren. Am Samstagnachmittag werden wir noch mal im Friedengrund trainieren. Anschließend fahren wir nach Bahlingen und übernachten dort in einem Hotel. Am Sonntagmorgen gibt es am Kaiserstuhl noch mal eine kurze Trainingseinheit.

Vor eineinhalb Wochen hat der FC 08 Villingen ein Testspiel gegen den Freiburger FC bestritten und 2:0 gewonnen. Lassen sich aus dieser Partie irgendwelche Schlüsse für das Finale ziehen?

Natürlich haben wir uns einige Notizen gemacht, aber das hat der Freiburger Trainer sicherlich auch. Uns beiden war klar, dass wir im Finale wieder aufeinandertreffen könnten. Aber man sollte das Testspiel nicht überbewerten. In Bahlingen werden für beide Mannschaften völlig andere Rahmenbedingungen herrschen.

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Wie beurteilen Sie den Final-Gegner?

Der FFC ist eine starke Mannschaft, die versucht, Fußball zu spielen. Viele Spieler wurden im Nachwuchs des SC Freiburg ausgebildet. Aber die Mannschaft ist relativ jung. Das könnte ein Vorteil für uns sein, denn wir haben einige erfahrene Jungs im Team, die den Pokal schon gewonnen haben.

Legen Sie vor dem Endspiel erneut eine Marschroute für ein mögliches Elfmeterschießen fest?

Unsere Aufgabe als Trainer ist es, die Spieler auf alle Szenarien vorzubereiten. Das werden wir für Sonntag wieder machen, denn es kann durchaus sein, dass es wieder zum Elfmeterschießen kommt. Da war unsere akribische Vorbereitung im Viertel- und Halbfinale ein entscheidender Faktor.

Die Mehrheit der Klubs hat sich dafür ausgesprochen, dass die kommende Oberliga-Saison ganz normal mit Hin- und Rückrunde ausgetragen werden soll. Wie beurteilen Sie diesen Entschluss?

Wir haben für diese Variante gestimmt, auch weil wir hoffen, dass es im Herbst nicht mehr zu einem Lockdown kommt. Dazu können wir die Erfahrungen aus der abgebrochenen Saison 2020/21 nutzen. Außerdem werden bei Saisonbeginn schon viele Spieler geimpft sein.