Fußball, Oberliga: Seit nunmehr vier Spielen wartet der FC 08 Villingen auf einen Sieg. Für Sport-Vorstand Arash Yahyaijan ist dies noch lange kein Grund, in Panik zu verfallen. „Dass bei dem großen Umbruch, den wir hinter uns haben, solche Phasen kommen werden, war uns von Anfang an klar“, betonte er.
Prognose: Bei näherer Betrachtung zeichnete der Trainer mit seiner Aussage dennoch eine nicht wirklich berauschende Prognose, was zumindest die nähere Zukunft betrifft. „Die zwei Wochen Quarantäne in der Vorbereitung werden uns noch die gesamte Vorrunde begleiten“, sagte Marcel Yahyaijan nach der 1:2-Niederlage seiner Mannschaft gegen Backnang. Diese Zeit aber fehlte schlicht und einfach, um wichtige Grundlagen wie die Abstimmung untereinander zu schaffen. Denn da es kurz darauf zunächst im Verbandspokal und dann in der Liga mit der Terminhatz losging, blieb dafür kein Raum mehr. Der Trainer und vor allem seine Akteure hangelten sich über Wochen nur noch von Regenerationstraining zu Spiel und wieder zurück, was zu einer enormen Belastung führte – eben nicht nur für die Beine, sondern auch für den mentalen Bereich. Dazu zeigt Marcel Yahyaijan ein Beispiel auf: „Ein Pass etwa hat nicht nur damit zu tun, dass der Spieler über eine gute Technik und eine gute Fußhaltung verfügt, sondern auch damit, dass er im Kopf klar und bereit dafür ist.“
Glücklich: Umso erfreuter ist der Trainer darüber, dass nach der Begegnung kommendes Wochenende in Pforzheim und einem anschließenden spielfreien Wochenende der im Fußball normale Rhythmus wieder Einzug hält. „Ich bin einfach nur glücklich, dass wir die Englischen Wochen nun erst einmal hinter uns haben. Was aber nichts an der Tatsache ändert, dass uns bis zum Ende der Vorrunde noch eine ganz schwere Zeit bevorsteht“, macht Yahyaijan deutlich. Möglicherweise gewinnt deshalb seine Aussage von vor der Saison eine ganz andere Bedeutung. „Wir müssen zusehen, dass wir von Anfang an so viele Punkte wie möglich holen. Am Ende der Hinrunde werden wir schauen, in welche Richtung sich die Sache entwickelt“, sagte der Coach damals. Immerhin kann keiner dem FC 08 den Grundstock mit den bislang ergatterten 16 Zählern mehr nehmen.
Erkenntnisse: Apropos normaler Rhythmus: Dieser sollte darüber hinaus zu weiteren wichtigen Erkenntnissen führen. Während Nedzad Plavci direkt aus dem Training bei Zürich zum FC 08 stieß und deshalb problemlos eingesetzt werden konnte, standen die beiden anderen Neuzugänge Jovan Djermanovic und Shuto Nakamura zuvor bei keinem anderen Verein unter Vertrag. „Sie haben gute Eindrücke hinterlassen, sonst hätten wir sie nicht geholt. Doch ein wirkliches Bild über ihren Leistungsstand kann ich mir erst machen, wenn wir nun normale Trainingseinheiten abhalten können“, betont Yahyaijan. Zwei weitere Alternativen jedenfalls könnte er angesichts der Tatsache, dass so mancher seiner Spieler auf dem Zahnfleisch daherkommt, gut gebrauchen.
Mannschaftsabend: Natürlich hätten sich alle Beteiligten gewünscht, einen solchen Anlass mit einem anderen Ergebnis im Hinterkopf zu begehen. Da der Mannschaftsabend in Villingen jedoch seit Wochen zu diesem Termin geplant war und Keven Feger sowie Nico Tadic als Organisatoren alles vorbereitet hatten, gab es für eine Verschiebung trotz der Niederlage keinen wirklichen Grund. „Warum auch?“, stellte Arash Yahyaijan klar. Schließlich sei es nicht darum gegangen, eine ausgelassene Party zu feiern. Nach einem gemeinsamen Essen in der TR-Electronic Lounge ging es weiter ins Vereinsheim, um durch gemeinsame Gespräche das ohnehin gute Klima innerhalb des Teams weiter zu stärken. „Solche Veranstaltungen sind wichtig, damit die Akteure auch außerhalb von Training und Spielen Zeit miteinander verbringen. Zeit, in der es auch mal nicht um Fußball geht“, machte der Sport-Vorstand deutlich.