Eishockey: Zweites Testspiel, zweite Niederlage: Die Wild Wings zeigten am Mittwochabend gegen die ZSC Lions im Rahmen des Vorbereitungsturniers „Weltklasse-Eishockey“ im schweizerischen Wil eine gute Leistung. Schwenningen unterlag den Zürchern knapp mit 3:4 nach Penaltyschießen.
Schwenningens Trainer Niklas Sundblad hatte bereits angekündigt, dass er wohl auf einige angeschlagene Akteure verzichten würde müssen. In der Tat fehlten den Wild Wings mit Will Weber, Travis Turnbull, Marius Möchel und Tyson Spink gleich vier Spieler. Es bot sich also gegen den Schweizer Erstligisten die Chance für die Jungprofis. Oleg Tschwanow von Kooperationspartner EHC Freiburg, der seit Beginn der Vorbereitung in Schwenningen mittrainiert, durfte gar die erste Sturmreihe mit Patrik Lundh und Ken Olimb komplettieren. Aber auch Manuel Alberg, David Cerny und Boaz Bassen erhielten erheblich Eiszeit.
Beide Teams gingen von Beginn weg ein sehr hohes Tempo, Torszenen blieben zunächst Mangelware, dafür gab es viel Forechecking zu sehen. Unter der lautstarken Anfeuerung der etwa 70 mitgereisten Wild-Wings-Fans gewannen die Schwäne aber immer mehr an Übergewicht und münzten ihr zweites Überzahlspiel dann auch in ihren ersten „Saison“-Treffer um. Verteidiger-Neuzugang Niclas Burström war es vorbehalten nach einer prima Kombination von Olimb und Daniel Pfaffengut mit einem feinen Abstauber das 1:0 zu erzielen (14. Minute). Und da es so schön war, legten die Schwenninger auch gleich noch ein Tor nach. Pfaffengut machte es dieses Mal selbst und traf nach schöner Vorarbeit Alexander Karachun 69 Sekunden später zum 2:0. Diese Führung war in der Zwischenzeit verdient, die Wild Wings waren schnell, bissig und zeigten Zug zum Tor.
Der Pausentee allerdings schien beim neunfachen Schweizer Meister besser gewesen zu sein, denn nur 33 Sekunden nach Wiederbeginn erzielte John Quenneville den 2:1-Anschlusstreffer. In den Minuten danach hatte Schwenningens Torhüter Joacim Eriksson zunächst etwas mehr zu tun. Das Tempo blieb hoch, die Passgenauigkeit ließ allerdings auf beiden Seiten zu wünschen übrig. Und so brauchte es einen Gewaltschuss von Maxim Noreau um das 2:2 nach gut 37 Spielminuten für den Champions-Hockey-League-Teilnehmer herzustellen.
Für Spannung war also im Schlussabschnitt gesorgt. Beide Mannschaften erhöhten nochmals die Schlagzahl, agierten aggressiv, schenkten sich keinen Zentimeter Eis. Eine Unterzahlsituation war es, die das Spiel zunächst zu Ungunsten der Wild Wings drehte. Als Colby Robak die Strafbank drückte, stellte erneut Quenneville auf 2:3 (52.). Doch auch die Schwarzwälder konnten an diesem Abend Powerplay. Nur knapp drei Minuten später gelang ihnen durch Tylor Spink nach Vorarbeit von Max Görtz der erneute Ausgleich.
Die Verlängerung brachte keinen Sieger, so musste das Penaltyschießen entscheiden. Für Schwenningen traf keiner der vier Schützen, für die Lions dagegen Quenneville und Simon Bodenmann, womit der Zürcher Sieg feststand.