Basketball, ProA: Eisbären Bremerhaven – Wiha Panthers Schwenningen (Samstag, 18 Uhr). Wollen die Wiha Panthers Schwenningen am Samstagabend beim Vizemeister Eisbären Bremerhaven gewinnen, müssen sie sich im Vergleich zur Vorwoche in der Offensive steigern. Dies weiß auch der Trainer.

Es war eines der zumindest offensiv schwächsten Spiele der Saison, das die Wiha Panthers am vergangenen Samstag gegen Karlsruhe boten. Nur 75 Punkte, dafür aber 22 Ballverluste gegen ein Mittelfeldteam, waren auch für die ohnehin nicht so durchschlagskräftigen Neckarstädter ein Rückschritt. Um den Ertrag im Angriff zu steigern, legte Trainer Alen Velcic in dieser Woche ein besonderes Augenmerk darauf. „Wir müssen unseren Output erhöhen und haben das auch im Training fokussiert“, erzählt der 50-Jährige, fügt aber an: „Wir hatten hier und da das ein oder andere Wehwehchen und hatten dadurch nicht die optimalen Trainingsbedingungen.“

Wer allerdings wieder voll bei Kräften ist, ist Jonas Niedermanner. Der Flügelspieler hat sich von seiner Bänderdehnung erholt und ist im hohen Norden mit dabei. Der 24-Jährige wurde in Leverkusen und gegen Karlsruhe mit seiner Flexibilität in der Defensive, aber auch mit seinem Dreier schmerzlich vermisst. „Er hat uns sehr gefehlt, weil er richtig gut drauf war. Dadurch war unsere Rotation auf dem Flügel sehr schmal. Wir haben nicht das Geld, um schnell mal noch einen Spieler zu verpflichten, im Gegensatz zu Rostock oder Bremerhaven.“

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Letztere sind nun der kommende Gegner der Schwenninger, und stecken mitten in der Saison im personellen Umbruch. Joe Bohannon ging vergangene Woche, dafür kam William Daniels. Ob dieser genauso wie Kapitän und Leistungsträger Max Ugrai am Samstag bereits aus der Quarantäne raus darf und spielen kann, ist fraglich. Ohne die beiden und nur mit einer Sieben-Mann-Rotation verloren die Eisbären am Mittwoch das Topspiel gegen Jena mit 79:89. Generell sind die Norddeutschen in dieser Saison noch nicht so stark wie erwartet und stehen mit neun Siegen bei sechs Niederlagen „nur“ auf Rang acht, haben aber auch die wenigsten Spiele aller ProA-Ligisten.

Weil die Eisbären derzeit personell gebeutelt und die Schwenninger wesentlich gefestigter als noch beim 70:86 im Hinspiel sind, rechnet sich Trainer Velcic durchaus realistische Siegchancen aus: „Das wäre eine Riesensache, dort zu gewinnen. Wir müssen einfach gut spielen und unsere Würfe reinmachen, dann stehen die Chancen bei 50:50.“

Die Offensive der Eisbären lebt von der Attacke zum Korb. Dafür haben sie mit Trey Davis einen dafür prädestinierten Aufbauspieler und einen der besten Point Guards der ProA. Davis versteht es wie kein anderer in der Liga, entweder selbst zum Korb zu ziehen oder im Pick-and-Roll für Mitspieler einen Wurf zu kreieren. Ergibt sich nichts in Korbnähe, passen die Eisbären häufig zum freien Schützen an die Dreierlinie, weshalb sie die mit Abstand meisten Dreier der Liga werfen.

Mit Joshua Braun oder dem Ex-Schwenninger Leon Friederici haben die Weserstädter eigentlich starke Schützen, die in dieser Saison jedoch nicht so gut treffen wie gewohnt. Das tut der Schlagkraft der Offensive des Teams von Trainer Michael Mai aber keinen Abbruch. Mit 91 Punkten pro Spiel erzielen sie ligaweit die meisten Zähler, in Sachen Effizienz hat Bremerhaven die drittbeste Offensive. Dem gegenüber steht mit den Panthers die zweitbeste Defensive der Liga.

Nicht nur deshalb warnt Eisbären-Coach Mai vor den Doppelstädtern: „Schwenningen ist die nächste schwere Aufgabe in einer Liga voller schwerer Aufgaben. Ihre Größe und ihre Athletik stellen andere Mannschaften vor enorme Matchup-Probleme. Besonders die Verteidigung gegen Courtney Stockard und Nate Britt wird für uns eine große Herausforderung, der wir uns aber gerne stellen.“