Drei Geschwister, drei Spiele! Familie Pekau hatte am Wochenende mal wieder ein umfangreiches Programm mit der SG Kirchen-Hausen vor sich. Mario Pekau kam mit der „Ersten“ in der Bezirksliga zu einem 2:2 beim FC Tannheim, im Duell der Reserveteams beider Clubs verlor Bruder Nico mit der „Zweiten“ 2:9.
Wesentlich erfolgreicher ist Schwester Nina unterwegs, die mit den Frauen das Bezirksliga-Spitzenspiel gegen den FC Wolterdingen mit 3:1 gewann, den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 dabei sehenswert selbst erzielte.
„Der Schuss ist mir gut gelungen“, sagte die 21-Jährige später, die von ihrem Papa Oliver einen Ball an den Fuß bekam, kaum dass sie laufen konnte. „Ich bin auf dem Sportplatz groß geworden“, sagt die Stürmerin, „zumindest an den Wochenenden“.
Während ihre beiden Brüder mit ihren Teams im Abstiegskampf stecken, sind die Frauen der SG Kirchen-Hausen ein Titelaspirant. Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg aus der Kreisliga hat sich das Team gefunden, unter dem neuen Trainer Horst Brenner entwickelte sich die junge Mannschaft zu einem Aufstiegsaspiranten. Was die SG Kirchen-Hausen auszeichnet? „Unser Kampfgeist“, sagt Brenner nach dem Sieg gegen Wolterdingen.
Der 3:1-Erfolg sei entsprechend verdient gewesen, vor allem wegen der Leistungssteigerung nach der Pause. Mit Willen allein hat das nichts zu tun, Brenner weiß um das Potenzial im Kader. „Einige meiner Spielerinnen können technisch hervorragend Fußball spielen.“
Eine davon ist sicher Nina Pekau, die treffsicherste Angreiferin der Liga. In allen acht Spielen der Spielgemeinschaft gelang ihr in dieser Saison durchschnittlich ein Treffer. „Ich bin eigentlich immer ruhig vor dem Tor“, beschreibt sie ihre Qualitäten. „Auf meine Abschlussqualität kann ich vertrauen. Mit einem weiteren Erfolg würde Kirchen-Hausen von Rang drei auf eins springen. „Eigentlich geht es für uns darum, vorne mitzuspielen, den Aufstieg hatten wir so gar nicht im Plan. Aber, Stand jetzt, ist die Meisterschaft absolut drin.“
Unterschätzen sollte man keinen Gegner, allerdings sorgt der Sieg gegen Wolterdingen für ordentlich Selbstvertrauen. „Wenn wir wirklich den Titel holen würden, wäre das natürlich ein wahnsinniger Erfolg für uns“, so der Linksfuß, aber „eigentlich geht es auch mit dem rechten Fuß ganz gut.“
So sehr die Familie auch mit der SG Kirchen-Hausen verbunden ist, Papa Oliver als Ex-Spieler, Nico, Mario und Nina als Aktive, Mama Andrea als größter Fan des Trios am Seitenrand – die Tochter hat sich vor zwei Jahren in Richtung Bodensee verabschiedet, lebt von montags bis freitags in Radolfzell. „Ich bin Schreinerin“, sagt Nina, für die immer klar war, eines Tages einen handwerklichen Beruf ausüben zu wollen.
„Alle in unserer Familie sind Handwerker, ich bin da als Kind und Teenager reingewachsen“, berichtet die 21-Jährige, die in einem Betrieb in Radolfzell Möbel herstellt, „alles von der Küche bis zur Garderobe“.
Es passt derzeit einfach bei Nina Pekau. Und auch wenn sie und ihre Teamkolleginnen sich keinen Aufstiegsdruck verpassen wollen, könnte auf dem Sportplatz neben der Autobahn bald überbezirklich gespielt werden. Neun Eigengewächse drängen nächste Saison in den Frauen-Kader, weshalb Brenner voller Überzeugung sagt: „Diese Mannschaft hat eine tolle Zukunft vor sich.“
Tore: 1:0 (23.) Birk, 1:1 Kallmi (31.), 2:1 (58.) Pekau, 3:1 Vöckt (65.). – SR: Nikita Kiruschin.
