Teil zwei der langen Auswärtsfahrten begann für die Schwenninger am Donnerstagmorgen mit der 640 Kilometer langen Fahrt nach Wolfsburg. Bereits am Auftaktwochenende hatten die Wild Wings eine Deutschland-Tour mit Stopps in Bremerhaven und Iserlohn absolviert. Nun sollte es also von Niedersachsen weiter nach Berlin gehen.

Doch zunächst traf man in der Wolfsburger Eisarena auf die blitzgestarteten Grizzlys, die sich mit ordentlicher Offensivpower nach vier Spielen auf Platz zwei der Tabelle geschossen hatten. Die Schwäne gingen das Unterfangen Autostadt-Sturm aufhalten mit im Vergleich zum Sieg am letzten Sonntag fast unveränderter Aufstellung an. Im Tor gab es erneut einen Wechsel, Michael Bitzer startete, und in der Verteidigung rückte Nikolas Hübner in den Kader, Arkadiusz Dziambor pausierte.

Guter Schwenninger Start

Der Start gelang den Gästen gut. Die Schwenninger agierten konzentriert, zeigten, dass sie keinesfalls nur auf Defensive setzen wollten. Nach wenigen Minuten hatten sie einige gute Torschüsse zu verzeichnen, spielten mit viel Zug zum Tor. Die Grizzlys blieben geduldig, warteten ab und bekamen ihre Chancen dann in der elften und 14. Minute. Innerhalb von knapp drei Minuten kassierten die Wild Wings zwei völlig unnötige Strafzeiten wegen zu vieler Spieler auf dem Eis und hohen Stocks (Will Weber).

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Die beste Überzahlmannschaft der DEL ließ sich denn auch nicht zweimal bitten. Zunächst traf Jimmy Lambert nach feinem Querpass zum 1:0 für die Gastgeber und nur 115 Sekunden später erhöhte Spencer Machacek nach einem Wechselfehler der Schwaben auf 2:0. Das saß erst einmal für Schwenningen, die dennoch versuchten, schnell zum Anschluss zu kommen.

Wild-Wings-Tor zählt nicht

Sieben Sekunden vor der ersten Sirene jubelten die Blau-Weißen tatsächlich auch, doch das vermeintliche 1:2 durch Weber wurde wegen des verschobenen Tores nicht anerkannt. „Den Wechselfehler nehme ich auf meine Kappe“, erklärte Alex Trivellato nach den ersten 20 Minuten und forderte: „Wir müssen die Scheibe schneller hinten rausbringen und ihre Verteidiger unter Druck setzen.“

Das aber ließen die Grizzlys mal so gar nicht zu. Im Gegenteil. Nach nur 58 Sekunden schlug es erneut hinter Bitzer ein. Nach einem kapitalen Fehlpass von SERC-Verteidiger Ben Marshall war es Timo Ruckdäschel, der den Schwenninger Keeper zum 3:0 überwand. Puh, da lief aber nun wirklich gar nichts richtig für die Wild Wings. Vielmehr produzierten sie viele, auch technische, Fehler. Da versprang der Puck bei der Annahme, man stolperte mehrfach. Dazu kamen schlechte Abspiele und fehlende Zuordnung.

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Und weitere Strafzeiten. Zunächst wieder wegen zu vieler Spieler auf dem Eis, anschließend war Eric Martinsson zu langsam und konnte den Gegenspieler nur durch ein Haken stoppen konnte. Immerhin wurde es im Laufe des Mittelabschnitts dann aber etwas besser. Wolfsburg war nicht mehr ganz so griffig, die Neckarstädter bekamen nun etwas mehr Platz in der Offensive.

Doch sie versiebten auch die wenigen absoluten Top-Chancen. So scheiterte Phil Hungerecker mit einem Solo und Jordan Szwarz an Grizzlys-Goalie Hannibal Weitzmann. Das 1:3 fiel aber doch noch. In der 38. Minute erhielten endlich auch die Schwenninger ein Powerplay, und auch sie konnten es nutzen. Nach toller Vorarbeit schob Tylor Spink ein.

Nächste Partie gegen Berlin

Die aufkeimende Hoffnung wurde aber im Schlussdrittel blitzschnell erstickt. Nach dem eine weitere Strafe gegen Szwarz gerade abgelaufen war, erzielte erneut Machacek im Nachschuss das 4:1. Diesmal hatte es nur 26 Sekunden gedauert. Die Gastgeber spielten weiter souverän, zogen nun aber erstaunlicherweise auch die ein oder andere Strafzeit. Die Wild Wings aber wussten damit eher wenig anzufangen. Am Ende stand eine auch in der Höhe sehr verdiente Niederlage, die sich die Schwenninger zu größeren Teilen selbst zuzuschreiben hatten. Am Sonntag (14 Uhr) haben sie die Gelegenheit, es bei den Eisbären Berlin besser zu machen.