„Kreutzer muss liefern“ schrieb ich an dieser Stelle Mitte November, als die Wild Wings Trainer Niklas Sundblad entlassen hatten. Sportdirektor Christof Kreutzer übernahm an diesem Tag den Job als Chefcoach. Gut zweieinhalb Monate später kann man getrost sagen: Kreutzer hat geliefert.
Deutlich besserer Punkteschnitt
Die Fakten sprechen klar für ihn. Während es Sundblad nach 19 DEL-Spielen auf einen dürftigen Punkteschnitt von 0,89 brachte, kann Kreutzer in seinen 21 Partien als Cheftrainer einen Schnitt von 1,47 Zählern vorweisen. Damit wäre Schwenningen Tabellenachter. Manch einer fragt sich, warum der Rheinländer seinen Vertrag als Sportdirektor verlängerte und nicht dieses Amt abgibt und dafür Trainer bleibt.
Die anvisierten Playoffs sind für die Wild Wings durch die Aufholjagd wieder in Sichtweite. Allerdings sind die Schwenninger als Vorletzter auf Rang 14 dem Abstieg in die DEL 2 noch näher als der DEL-Finalrunde. Theoretisch kann es am Saisonende sogar zwei Absteiger geben. Ob es in der Deutschen Eishockey-Liga wirklich zu Playoffs und/oder Absteigern kommt, ist sehr fraglich.
Corona wirbelt den Wettbewerb durcheinander
Die Corona-Pandemie sorgte für derart viele Spielabsagen, dass man nicht mehr von einem regulären Spielbetrieb sprechen kann. Aktuell haben die Iserlohn Roosters neun Spiele weniger ausgetragen als Köln und Düsseldorf. In acht Wochen endet die Hauptrunde.
Dass es kein fairer sportlicher Vergleich mehr ist, betrifft nicht nur die unterschiedliche Anzahl der gespielten Partien. Am Sonntag trat Nürnberg gegen Augsburg aufgrund zahlreicher Corona-Infektionen mit sieben Feldspielern weniger an als der Gegner und verlor mit 4:9. Die Bezeichnung Wettbewerbsverzerrung ist in der Deutschen Elite-Liga nicht mehr weit hergeholt. Es wäre zwar besonders bedauerlich, die Saison 2021/22 abzubrechen. Aber sie mit aller Macht durchzubringen, ergibt wenig Sinn.