Herr Johansson, was nehmen Sie an Erkenntnissen aus dem bisherigen Saisonverlauf mit?

Ich sehe eine Entwicklung der Mannschaft. Auf der anderen Seite bin ich ehrlich: Ich habe die Liga etwas unterschätzt. Ich habe gedacht und gehofft, dass wir die Babypausen von Nina Schuhmacher und Michelle Feuerstein besser kompensieren können. Wir haben viel Lehrgeld gezahlt. Auch wenn wir aktuell Tabellenletzter sind, war es dennoch der richtige Schritt, das Aufstiegsrecht wahrzunehmen.

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Vier Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz erscheinen keine unüberbrückbare Distanz zu sein. Was macht Ihnen Hoffnung?

In erster Linie die letzten Spiele vor der Pause. Wir haben in Ulm gewonnen und auch beim Spitzenreiter Stuttgart gezeigt, dass wir mithalten können und bei einem konstanten Auftritt auch Sätze und Spiele gewinnen können. Wir haben ein, zwei Spiele unnötig verloren, wenn ich an die Partie gegen Offenburg denke. Wir hatten auch nicht immer das nötige Glück. Andere punkten auch einmal mit einem Netzroller, wir eher selten. Der Klassenerhalt ist in Reichweite und das wird uns motivieren.

Wie haben sich die Neuzugänge entwickelt?

Bei Lucie Bense ist die Entwicklung offensichtlich. Martina Sias hat sich schnell wieder reingefunden. Amelie Tücking war lange verletzt und muss fast wieder bei Null begingen. Sie ist eine junge und interessante Spielerin und ich bin froh, dass sie bei uns ist.

Wo sehen Sie das größte Steigerungspotenzial der Mannschaft?

Zunächst einmal haben wir uns eine Basis erarbeitet, die wichtig ist. Ich hoffe, dass wir in der zweiten Saison-Hälfte von Verletzungen verschont bleiben und die Entwicklung der Mannschaft fortsetzen werden. Die wichtigsten Steigerungsmöglichkeiten sind für mich in der Mitte, im Rückraum sowie im Zuspiel. Nikola Strack fehlen im Zuspiel nach ihrer Verletzung noch ein paar Prozentpunkte zur alten Klasse. In der Mitte musste Evelina Judin ins kalte Wasser springen. Aus dem Rückraum agieren wir oft noch zu schwach. Dieses Element werden wir verstärkt ins Training einbauen.

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Wie sehen die nächsten Tage für die Spielerinnen aus?

Jetzt stehen erst einmal zwei Wochen Pause an. In der ersten Januar-Woche starten wir wieder mit dem Training. Die Spielerinnen wissen, dass sie im Fitnessstudio arbeiten müssen und werden es auch tun.

Sie haben gesagt, dass Sie bis zum Punktspiel am 14. Januar in Mainz gerne Testspiele oder Turnierteilnahmen vereinbaren möchten, um Spielpraxis zu bekommen. Wie sieht es da aus?

Um in der Rückrunde gleich im ersten Spiel richtig in Fahrt zu kommen, brauchen wir neben dem Training Spiele. Vielleicht klappt etwas mit den Teams aus Tübingen, Rottenburg oder den TSV Stuttgart, gegen den wir in der Meisterschaft schon zweimal gespielt haben. Ich bevorzuge kurze Anreisen. Mit einer Turnierteilnahme wird es wohl nichts. Wir können selbst kein Turnier ausrichten, da wir durch die energiesparenden Maßnahmen in der Halle in Villingen keinem Gast zumuten können, zu uns zu kommen. Vielleicht machen wir auch mit den Männern der TG Schwenningen etwas zusammen. Wichtig ist mir, dass wir unsere Schwächen aufgezeigt bekommen und diese abstellen.

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Die Abstiegsregelung ist auch davon abhängig, ob Teams aus der 2. Bundesliga in die Dritte Liga Süd kommen. Was macht Sie zuversichtlich, dass der TV Villingen auch in der kommenden Saison ein Bestandteil der Dritten Liga sein wird?

Platz acht wäre gegenwärtig der erste Nichtabstiegsplatz. Der ist nicht außer Reichweite. Wir haben uns immer in der zweiten Saison-Hälfte gesteigert. Ich glaube fest daran, dass wir es schaffen. Die vergangenen Spiele werden uns einen Schub geben. Wir werden alles reinhauen, was wir haben. Wichtig ist es, dass wir verletzungsfrei und alle Spielerinnen gesund bleiben. Schon Ausfälle von zwei Wochen bei Stammspielerinnen sind kaum aufholbar. Zudem müssen wir durchgängig im Training eine hohe Qualität haben. Stimmen diese Eckpfleiler, packen wir den Klassenerhalt.