Skicross: „Ich will auf dem Level wie letztes Jahr weitermachen und würde gerne noch einmal so einen Start haben wir vergangenes Jahr und dieses Niveau halten“, sagt Daniela Maier, die in den letzten Zügen ihrer Vorbereitung auf die anstehende Saison ist – nächste Woche geht es endlich auf die Skier. Und wie so oft startet die 28-Jährige nach einer Verletzung in die Saison.
Erst Weltcup-Sieg, dann der Rückschlag
Im Dezember 2023 hatte es Daniela Maier geschafft: Im französischen Val Thorens gewann sie das erste Mal in ihrer Karriere ein Weltcup-Rennen. Der erste Sieg einer deutschen Skicrosserin. Nur einen Monat später folgte ein Rückschlag, einer von vielen in Ihrer Karriere. Im Januar riss sie sich das Syndesmoseband im rechten Fuß. „Ich bin ein bisschen sprachlos über dieser Verletzung“, sagte die Wintersportlerin vom SC Urach damals im Interview mit dem SÜDKURIER.
#Sich selbst bezeichnet sie als „erfahrene Verletzte.“ „Man lernt, wie der Körper auf Verletzung und Operationen reagiert“, sagt sie über ihre Erfahrung, stellte aber auch fest: „Auf der einen Seite war es gut, auf der andere Seite sind Verletzungen nicht vergleichbar.“ Zuvor war es einige Male das Knie, das Probleme bereitete. Dieses Mal der Fuß, den sich die Schwarzwälderin verdreht hatte, nachdem sie beim Riesenslalom-Training in einem Tor eingefädelt war.
Jetzt geht es Daniela Maier wieder richtig gut: „Ich kann wieder alles machen, ich bin fit.“ Nur einen Monat nach der OP im Januar habe es gedauert, wieder im Alltag anzukommen. Nach vier Monaten konnte sie sogar wieder auf Skiern stehen. „Was sich aber längere Zeit hingezogen hat, war die Schnellkraft. Da hat das Fußgelenk lange gebraucht“, so die Furtwangerin. Ein halbes Jahr habe es gebraucht, bis sie wieder in einen Normbereich gelangte. Ein Sommer mit viel Training liegt also hinter ihr. „Die letzten Wochen war ich viel im Kraftraum. Ich habe sehr viel Zeit drinnen verbracht, auch bei schönem Wetter“, sagt die sympathische Frohnatur und lacht. Ein paar Wochen brauche es aber noch, um wieder an ihr Top-Niveau zu kommen.
Über 300 Kilometer mit dem Rad
Zwischendrin setzte Maier sich sogar eine Herausforderung, wie sie es jeden Sommer mache. Mal eine lange Wanderung, mal ein Klettersteig. In diesem Jahr war es, in einem Ta mit dem Rad vom Tegernsee nach Torbole am Gardasee zu fahren. „Es ist für mich eine Challenge, um sehen, ob meine Ausdauer bis dahin passt.“ Geschafft hat sie die 320 Kilometer gemeinsam mit Freunden. „Körperlich war es nicht so schlimm, aber mental.“
Statt aufs Rad geht es kommende Woche aber wieder auf die Skier. „Wir gehen jetzt auf die Gletscher. Da wird viel Riesenslalom trainiert, damit wir uns in der Technik verbessern“, erklärt die Schwarzwälderin.
Zunächst geht es nach Italien auf den Stelvio-Gletscher. Wenn genug Schnee liegt, geht es auch in anderes Skigebiete. Zwischendrin steht immer wieder Regeneration und der Kraftraum zu Hause auf dem Programm. Das Ziel sei, so zu starten wie vergangenes Jahr und an den Erfolg im Dezember anzuknüpfen – und verletzungsfrei zu bleiben. Auch viel Grundlagenausdauer stand auf dem Programm. „Ich habe viel Grundlagen trainiert, damit ich schneller regenerieren kann und die lange Saison durchstehen kann“, erklärt Maier.
Späte WM im kommenden Jahr
Die Weltmeisterschaft startet im kommenden Jahr nämlich erst Ende März in St. Moritz – spät für Skicross-Verhältnisse. Gerade der März ist vollgepackt mir Rennen. Erst in Gudauri (Georgien), dann geht es nach Livigno (Italien) und vor der WM steht dann noch Craigleith in Kanada auf dem Programm. „Das ist schon ein brutaler Block“, muss die Furtwangerin zugeben.
Neben einer erfolgreichen Saison hat die 28-Jährige vor allem einen Wunsch: dass wieder viele Leute zuschauen. Ob im TV oder sogar vor Ort. Denn ein paar Rennen seien gar nicht so weit weg, „auch wenn es keinen Skicross-Weltcup in Deutschland gibt“, sagt sie. Auch die WM ist in diesem Jahr in der Nähe. Bleibt also nur zu hoffen, dass Daniela Maier nicht wieder selbst zum Zuschauen gezwungen sein wird.