Basketball, ProA: wiha Panthers Schwenningen – Eisbären Bremerhaven 70:86 (13:27, 19:10, 20:23, 18:26). Lange Zeit konnten die wiha Panthers Schwenningen das Geister-Heimspiel gegen die Eisbären Bremerhaven offen gestalten, mussten sich dem Titelkandidaten am Ende jedoch deutlich mit 70:86 geschlagen geben. Die Offensive blieb dabei Fortschritte schuldig.
Die Panthers, bei denen Grant Teichmann anstelle von Chris Frazier auf der Shooting Guard-Position begann, gestalteten die Anfangsminuten noch ausgeglichen. Gegen Ende des ersten Viertels mussten die Schwenninger jedoch einen 16:2-Lauf der Gäste über sich ergehen lassen. Zwar verteidigten die Panthers in dieser Phase nicht schlecht, waren gegen die individuelle Klasse der Eisbären jedoch oftmals machtlos. Die Gäste trafen anfangs sowohl in Korbnähe als auch von der Dreierlinie schwere Würfe und setzten sich somit schnell mit einem zweistelligen Bereich ab. Auf der anderen Seite fehlte den Hausherren, wie schon gegen die Artland Dragons in der Vorwoche, bei zahlreichen Angriffen die Struktur, sodass klare Abschlüsse nur selten dabei heraussprangen. Wenig förderlich war dabei der Fakt, dass Punktegarant Shaun Willett bereits nach 78 Sekunden zwei Fouls gesammelt hatte und dadurch schnell aus dem Spiel genommen werden musste. Nach den ersten zehn Minuten führten der Titelaspirant aus dem hohen Norden zumindest optisch komfortabel mit 27:13 Punkten.
Die darauffolgende Ansprache von Panthers-Coach Alen Velcic trug Früchte. Hinten hielten die nun wesentlich aufmerksameren Neckarstädter ihren Korb für mehr als fünf Minuten sauber, vorne bewegten die Doppelstädter den Ball deutlich flüssiger, fanden dadurch die offenen Schützen und trafen ihre Dreier konsequent. Prompt waren die Gastgeber mit 13 unbeantworteten Punkten am Stück wieder im Spiel.
Insbesondere Nate Britt entpuppte sich in dieser Phase als auffälligster Akteur. Der Point Guard der Panthers dirigierte die Offensive hervorragend und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass seine Mannschaft das Spiel nicht schon in der ersten Hälfte gänzlich aus der Hand gab und zur Pause wieder voll im Spiel war. Nach 20 abwechslungsreichen und unterhaltsamen Minuten führten die Norddeutschen mit 37:32.
Im dritten Abschnitt brauchten beide Mannschaften einige Minuten, um wieder zu ihrem offensiven Rhythmus zu finden. Während die Panthers vorne zu schnell den Abschluss jenseits der Dreierlinie suchten und zu viele fahrlässige Fehler produzierten, ließen die Gäste teils einfache Korbleger und Freiwürfe liegen. Näher als bis auf einen Punkt kamen die Panthers jedoch nicht an die Gäste heran. Im Gegenteil: Bremerhaven nutzte die kurze Verschnaufpause von Nate Britt gegen Ende des dritten Viertels, um sich bis auf 60:52 abzusetzen.
Im Schlussabschnitt kehrte Nate Britt zwar zurück aufs Feld, konnte der Offensive der Panthers in der entscheidenden Phase des Spiels allerdings nicht zu mehr Struktur und Tempo verhelfen. Vieles beruhte auf Einzelaktionen. Zwar spielten auch ihre Kontrahenten aus Bremerhaven bei Weitem nicht wie aus einem Guss, konnten sich jedoch stets darauf verlassen, dass einer der vielen Einzelkönner aus ihrem Luxuskader einen weiten Dreier oder einen schweren Korbleger verwandelte. Dadurch setzten sich die Seestädter viereinhalb Minuten vor dem Ende zweistellig ab und ließen sich diese Führung nicht mehr nehmen.
Als Ex-Panther Leon Friederici drei Minuten vor Schluss direkt vor den Augen seines ehemaligen Trainers seine ersten drei Punkte erzielte, besorgte er damit die Vorentscheidung. Letztlich setzten sich die favorisierten Eisbären verdient, aber etwas zu deutlich mit 86:70 durch. Unterm Strich zeigte die Offensive der Panthers nicht die erforderlichen Verbesserungen, um dem Favoriten den Sieg streitig zu machen. Daran änderten auch die 24 Punkte von Topscorer Nate Britt und eine starke Dreierquote von 40 Prozent nichts.