Nach dem Spiel gegen Oberachern wird in Leserbriefen harsche Kritik an Ihrem Verhalten gegenüber den Zuschauern geäußert. Haben Sie Verständnis für diese Reaktion?

Ich kann diese Kritik nur bedingt nachvollziehen. Ein Trainer steht während eines Spiels unter Stress. Da reagiert man auf unqualifizierte Äußerungen schon mal emotional. Da bin ich auch nicht der erste Trainer, der so reagiert. Mir ist natürlich bewusst, dass zahlende Zuschauer das Recht haben, ihre Kritik lautstark zu äußern. Aber ich sage auch klipp und klar: Wer Kritik austeilt, sollte auch Kritik einstecken können.

Warum haben Sie sich mit einigen Besuchern auf der Stehtribüne angelegt?

Es gab in der Schlussphase einige Kommentare, über die ich mich sehr geärgert habe. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, was die Mannschaft in den vergangenen drei Wochen geleistet hat. Das war überragend. Da kann ich es als Trainer nicht akzeptieren, wenn abfällige Bemerkungen über einzelne Spieler gemacht werden. Ich werde mein Team immer verteidigen. Wir haben keine Profis. Alle sind berufstätig und bringen viel Zeit und Energie für den FC 08 Villingen auf. Deshalb ist es für mich unverständlich, dass man von außen darauf teilweise keine Rücksicht nimmt.

Ist ein Trainer bei solchen verbalen Scharmützeln mit Fans nicht immer der Verlierer?

Ich habe nicht unsere Fans kritisiert, sondern lediglich einige Kommentare von Zuschauern. Ich stehe aber weiterhin zu meinen Aussagen, auch wenn das Thema derzeit ziemlich hochgekocht wird.

Was ist Ihnen lieber – 500 Fans im Stadion, von denen 400 nur nörgeln oder 100 Fans, die ihre Mannschaft von der ersten bis zur letzten Minute anfeuern?

Ich finde es schön, wenn viele Zuschauer im Stadion sind. Noch schöner finde ich es, wenn lauter echte Fans im Stadion sind. Gerade dieses Anfeuern in den letzten Minuten eines engen Spiels fehlt mir und dem Team. Wir würden uns sehr über eine positive Stimmung bei unseren Heimspielen freuen.