Mit exakt derselben Aufstellung wie beim freitäglichen Sieg gegen Augsburg gingen die Wild Wings in den 40. Spieltag der DEL und wollten an diesem den achten Heimsieg in Folge einfahren.
Dieses Unterfangen ließ sich zunächst allerdings nicht so sonderlich gut an. Nach knapp sechs Minuten lagen die Schwenninger 0:2 hinten. Zunächst hatte Rayan Bettahar die Pinguins in der vierten Minute mit einem ansatzlosen Schuss in Führung gebracht, rund drei Minuten später erhöhte Christian Wejse auf 0:2.
Ungläubiges Kopfschütteln
Was in den folgenden elf Minuten passierte, dürfte so manch‘ einem SERC-Anhänger ein ungläubiges Kopfschütteln entlockt haben. Nachdem sich wohl die meisten der 5041 Zuschauer in der Helios Arena schon auf ein typisches Bremerhaven-Spiel mit wenigen Toren, vielen Zweikämpfen und eher unterdurchschnittlichem Tempo eingestellt hatten, drehten die Schwenninger die Partie komplett. Nur 78 Sekunden nach dem zweiten Treffer der Norddeutschen verkürzte Brett Ritchie mit einem feinen Abfälscher auf 1:2.
Weitere vier Minuten später gelang Alexander Karachun nach schöner Vorarbeit von Kyle Platzer der 2:2-Ausgleich. Es folgten zwei Überzahlsituationen für die Wild Wings, die sie tatsächlich auch beide nutzten. Erst erzielte Zach Senyshyn sein 20. Saisontor, wobei Torhüter Joacim Eriksson die Vorlage gab. Knapp zwei Minuten vor der ersten Sirene setzte Philip Feist mit dem 4:2 den vorläufigen Schlusspunkt unter ein mehr als erstaunliches Auftaktdrittel.
Auch im zweiten Abschnitt ging das muntere Toreschießen weiter. Zudem brachten sich die Schiedsrichter nun mit einer sehr, sehr kleinlichen Regelauslegung ins Spiel. Zunächst war aber Schwenningen wieder mit einem Treffer an der Reihe. Senyshyn erhöhte mit seinem zweiten Tor des Nachmittags auf 5:2 in der 24. Minute. Wiederum nur drei Minuten später verkürzten die Küstenstädter bei doppelter Überzahl durch Jan Urbas auf 5:3.
Die Wild Wings ließen sich dadurch aber nicht durcheinanderbringen, agierten weiter äußerst aufmerksam und engagiert in allen Bereichen. Und schossen folgerichtig das 6:3. Tyson Spink traf in der 34. Minute und sorgte damit das erste Mal in der Geschichte der beiden Klubs dafür, dass die Schwäne sechs Tore gegen die Norddeutschen erzielte. Letztere aber kamen mit dem 6:4 durch Matthew Abt in der 37. Minute wieder heran.
Rassiges Spiel bis zum Schluss
Es blieb weiter ein rassiges Spiel und endlich konnten sich auch die Torhüter Maximilian Franzreb und Eriksson auszeichnen. Die Partie blieb trotz des Zwei-Tore-Vorsprungs sehr offen und Bremerhaven machte noch mal richtig Druck. Doch die Wild Wings brachten den so wertvollen Sieg, das Sechs-Punkte-Wochenende und den Sprung auf Platz sieben unter Dach und Fach.