Eishockey: Die Wild Wings beschließen am Freitagabend in Berlin bei den Eisbären (Spielbeginn: 19.30 Uhr) das erste Saisonviertel in der DEL. Die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven kommen am Sonntag (16.30) bereits zum zweiten Mal in die Helios-Arena.

„Es fühlt sich natürlich besser an, die Fahrt nach Berlin mit einem Sieg im Rücken anzutreten“, konstatierte Schwenningens Trainer Niklas Sundblad am Donnerstagmittag bei der obligatorischen Spieltags-Pressekonferenz live aus dem Mannschaftsbus. Mehr als verständlich, schließlich hatten der Coach und seine Spieler dieses Gefühl im ersten Saisonviertel bislang nicht sehr oft. Genau genommen nur drei Mal. Die Wild Wings gewannen bisher zuhause gegen Nürnberg und auswärts in Bietigheim sowie am vergangenen Sonntag in Straubing. Gerade der dritte Erfolg in Niederbayern sollte eigentlich der längst erhoffte Brustlöser sein. „Dieser hart erkämpfte Sieg hat Selbstvertrauen aufgebaut. Zudem haben wir mit unserem Neuzugang Tomas Zaborsky nochmals neue Energie bekommen“, berichtet Sundblad aus dem Innenleben seines Teams.

Der slowakische Stürmer stieß am Dienstag erstmals zur Mannschaft, absolvierte bislang zwei lange Trainingseinheiten mit den Schwänen. Der 33-Jährige soll die Misere vor dem gegnerischen Tor endlich beenden helfen. „Zaborsky hat im Training bei Fünf-gegen-Fünf direkt getroffen. Er geht dahin, wo es wichtig ist und ist auch ein Mann für die dreckigen Tore“, beschreibt der Trainer die Qualitäten des Neuzugangs.

Zaborsky verbrachte einen Großteil seiner bisherigen Karriere in der ersten finnischen Liga, wird also vermutlich etwas Eingewöhnungszeit brauchen. In seinem ersten Spiel für die Schwarzwälder wird er als Linksaußen neben Marius Möchel und Max Görtz auflaufen. Da in der DEL nur neun Importspieler eingesetzt werden dürfen, Schwenningen mittlerweile aber zehn im Kader hat und zudem Joacim Eriksson im Tor stehen wird, muss ein Ausländer auf die Tribüne. Es trifft in der Partie gegen die derzeit sehr starken Eisbären Patrik Lundh. Angesichts der bisher eher überschaubaren Leistungen des Schweden war diese Entscheidung so erwartet worden. Zudem muss auch Verteidiger Peter Spornberger als überzähliger Spieler zuschauen. Ansonsten sind alle Akteure fit und fuhren einen Tag vor dem Spiel gut gerüstet in die Hauptstadt.

Der amtierende Meister befindet sich derzeit in einer sehr guten Verfassung. „Für mich sind die Berliner bei Fünf-gegen-Fünf die im Moment beste Mannschaft der Liga“, lautet die Analyse des Schwenninger Chefcoaches. Gerade die unglaublich gute Offensive der Eisbären gelte es im Zaum zu halten. „Das ist angesichts ihrer Klasse schwer genug. Wir müssen richtig bissig sein, dürfen ihnen keine Platz und keine Zeit geben. Es muss für ihre Stürmer richtig nervig werden“, so die Vorgabe von Sundblad. Dazu will man das zuletzt gegen Straubing erfolgreiche, aggressive Forechecking und die einfachen Spielzüge beibehalten.

Ein kleiner Vorteil dürfte sein, dass die Berliner bereits am Mittwochabend in der DEL im Einsatz waren. Sie besiegten auswärts die Augsburger Panther mit 4:2. „Ich denke schon, dass das ein Vorteil ist. Wir sind auf jeden Fall frisch“, meinte Sundblad.

Quarantäne bei zwei Klubs: Die DEL bekommt langsam, aber sicher ein Corona-Problem. Nach dem EHC Red Bull München, der in den vergangenen Tagen 22 (!) Infizierte im Team meldete, hat es nun auch die Düsseldorfer EG erwischt. Nachdem eine nicht öffentlich bekannte Anzahl an Teammitgliedern positiv getestet wurde, schickte das zuständige Gesundheitsamt die gesamte Mannschaft in Quarantäne.

Somit fallen an diesem Wochenende gleich vier Partien aus und müssen verlegt werden. „Wir haben seitens der DEL noch nichts gehört, wissen auch nichts Genaues. Die Gesundheitsämter reagieren unterschiedlich. Außerdem gibt es meines Wissens nur zwei Klubs mit einer Impfquote von 100 Prozent“, erklärt Schwenningens Sportdirektor Christof Kreutzer. Auch im Team der Wild Wings seien nicht alle Spieler geimpft.