Eishockey: Zu den spannenden Voraussetzungen in den Playoffs der DEL gehört das Hin und Her. Meist wechselt nicht nur das Heimrecht, sondern oft dabei auch das Momentum. So erwarten die Wild Wings für das Spiel drei am Freitagabend (19.30 Uhr) in Straubing eine Antwort der Tigers auf die Niederlage in Spiel zwei. Am Sonntag folgt dann ab 19 Uhr Viertelfinal-Spiel vier in Schwenningen.

Wild Wings rechnen mit starken Tigers

Noch ist der Siegesjubel bei den SERC-Anhängern nicht ganz verhallt, da geht es für die Schwenninger auch schon weiter. Am Donnerstagmittag brachen sie zum zweiten Mal gen Niederbayern auf. Was sie dort in Spiel drei des Viertelfinales erwartet, dürfte sich von den vorangegangenen beiden Partien noch mal unterscheiden.

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„Wir rechnen damit, dass sie ihre stärkste Leistung in dieser Serie zeigen werden. Sie werden sicherlich extrem motiviert sein und sich verbessern wollen, ähnlich wie wir das nach Spiel eins waren. Auf der anderen Seite sollten wir genug Selbstvertrauen haben. Wir sollten wissen, dass wir gegen sie sehr gut spielen können und mit ihnen auf Augenhöhe sind“, schaute Schwenningens Co-Trainer Tim Kehler voraus.

In der Tat waren die Wild Wings bislang in beiden Spielen über weite Strecken die bessere Mannschaft. Auch beim ersten Auftritt in Straubing hatte man anschließend das Gefühl, dass sich die Schwäne mit individuellen Fehlern um den verdienten Lohn gebracht hatten. „Es geht darum, so wenig wie möglich davon zu machen. Ansonsten müssen wir einfach so aggressiv weiter spielen, wie wir es in den zwei Spielen gemacht haben“, gab Verteidiger Alex Trivellato die Marschroute vor.

Schwenninger in vielen Bereichen überlegen

Besonders beim Heimspiel am vergangenen Dienstag mit einem hochverdienten 5:1-Erfolg präsentierten sich die Neckarstädter in vielen Bereichen überlegen. Ihr frühes Forechecking, das im Laufe der Saison schon manchem Gegner den Zahn gezogen hatte, haben sie noch einmal optimiert. Etliche Scheibengewinne wurden in schnelle, direkte Angriffe umgemünzt. „Wir haben Straubing keine Chance gegeben zur Entfaltung“, meinte Phil Hungerecker nach diesem wohltuenden Sieg.

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Dazu hatten die Wild-Wings-Spieler einmal mehr schnell aus ihren Fehlern gelernt. „Wir sind eine intelligente Mannschaft, sehr selbstkritisch. Der Trainer wiederholt viele Dinge einfach immer wieder, korrigiert uns nach jedem Wechsel, zeigt uns die bessere Lösung. Dadurch bleiben die Dinge sehr gut in den Köpfen hängen“, erklärte der Stürmer die steile Lernkurve der Schwenninger Mannschaft.

Fehlervermeidung an erster Stelle

Auch für Hungerecker steht die Fehlervermeidung beim anstehenden dritten Aufeinandertreffen mit an erster Stelle. „Wir müssen so beginnen wie im Heimspiel. Es müssen natürlich nicht direkt die Tore fallen, aber wir brauchen ein hartes Forechecking und müssen sie zu Fehlern zwingen. Sie haben generell wenig Lust, in der Defensivzone zu spielen. Und wir müssen auf ihre Konter aufpassen“, so Hungerecker.

Zudem sind einige Tigers-Akteure etwas ausgeruhter als die Kollegen. Denn deren Cheftrainer Tom Pokel hatte nach dem 4:1 am Dienstag diverse Profis etwas geschont. „Auch für uns gilt es, die Konter zu verhindern. Und wir müssen vor unserem eigenen Tor härter sein. Wir haben gelernt, wir wissen, was es braucht“, sagte Pokel, der eventuell im Tor einen Tausch von Florian Bugl zu Hunter Miska vornehmen wird.

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Die weiteren DEL-Viertelfinals

Nicht nur bei Schwenningen gegen Straubing geht es eng zu und her. Der amtierende Meister München allerdings scheint in den Playoffs wieder einmal so richtig in Form zu kommen. Der EHC Red Bull ließ in beiden bisherigen Spielen den Grizzlys Wolfsburg wenig Chancen. Auch Hauptrundensieger Bremerhaven marschiert. Die Fischtown Pinguins bräuchten aber in Spiel zwei gegen Ingolstadt die Overtime, um nun in der Serie mit 2:0 zu führen.

Erstaunlich spannend ist es zwischen dem neunmaligen Meister Berlin und dem achtmaligen Titelträger Mannheim. Nach einer 1:7-Klatsche zuhause revanchierten sich die Eisbären mit einem 4:2-Sieg bei den Adlern. So könnten zwei Viertelfinal-Serien recht schnell zu Ende gehen, die anderen beiden dagegen über die volle Distanz von sieben Spielen.