Herr Baratta, wie überraschend kam für Sie die Anfrage, Nachfolger von Andreas Keller als Trainer der Verbandsliga-Mannschaft zu werden?
Natürlich war ich überrascht, als die Anfrage kam. Aber im positiven Sinn. Ich habe mich sehr gefreut, dass der Club mir das Vertrauen schenken will, in der Verbandsliga die Mannschaft zu führen.
Sie hatten als Trainer der zweiten Mannschaft ja sicher des Öfteren Kontakt zu Andreas Keller. Kennen Sie die genauen Gründe für seine Entlassung?
Natürlich waren wir regelmäßig im Austausch, da unser Verbandsliga-Kader sehr dünn besetzt ist und deshalb regelmäßig Spieler aus der Bezirksliga hochgezogen wurden. Was die Gründe für die Ablösung von Andreas angeht, ist die Vorstandschaft des Clubs aber die richtige Adresse. Ich kann dazu nichts sagen.
Von der Bezirksliga quasi über Nacht Verbandsliga-Trainer: Trauen Sie sich diesen großen Schritt zu?
Wenn ich dieses Selbstvertrauen nicht hätte, dann hätte ich auch nicht zugesagt. Natürlich musste ich über das Angebot erst mal nachdenken. Ich freue mich aber auf die Aufgabe, auch wenn es eine große Herausforderung ist. Ich bin aber auch nicht allein, sondern habe mit Arek Patyk und Max Epplen ein gutes Team um mich herum.
Wie gut kennen Sie die Spieler der ersten Mannschaft?
Ich hatte schon meine erste Trainingseinheit und musste mich da nicht extra vorstellen à la „Ich bin der Aurelio“ (lacht). Ich kenne die Jungs und wurde von ihnen gut aufgenommen. Das hat gepasst!
Der 1. FC Rielasingen-Arlen hat als aktueller Tabellendritter noch Chancen auf die Aufstiegsrunde. Wurde mit Ihnen konkret über das Ziel Oberliga gesprochen?
Wir spielen oben mit und haben auch noch die Chance, nach der regulären Runde ein paar Spiele mehr spielen zu dürfen. Natürlich wäre das eine Riesensache für den Club, nach dem Abstieg wieder in die Oberliga zurückkehren zu dürfen. Aber der Aufstieg ist nicht mit meinem Namen verknüpft. Da gibt es keine Vorgaben.
Ob Oberliga oder Verbandsliga: Ist Aurelio Baratta auch in der nächsten Saison noch Trainer der ersten Mannschaft des 1. FC Rielasingen-Arlen?
Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Ich bin für den Rest der Saison verantwortlich für das Team. Alles andere ist Zukunftsmusik.
Werden Sie als Trainer der ersten Mannschaft noch mehr den Austausch mit der Reserve pflegen, da Sie ja beide Welten kennen?
Der Kontakt wird sicher noch intensiver zwischen den beiden Teams, da ich die Jungs der zweiten Mannschaft genaustens kenne und weiß, wer das Potenzial hat, weiter oben in der Verbandsliga zu spielen. Ich werde aber darauf achten, dass auch die Belange der Reserve nicht zu kurz kommen. Das darf nicht einseitig werden, sondern muss von Vertrauen und guter Zusammenarbeit geprägt sein.
Sie waren als aktiver Fußballer ein torgefährlicher Stürmer. Ist auch Ihre Trainerphilosophie von der Offensive geprägt?
Ich liebe den Offensivfußball – ob früher als Stürmer oder auch als Coach. Ich versuche immer, mit meiner Mannschaft einem Spiel den Stempel aufzudrücken, nicht zu reagieren, sondern zu agieren. Das hängt aber auch immer vom Gegner ab. In der Verbandsliga geht es natürlich auch mehr um die Taktik als in der Bezirksliga. Das erfordert akribische Arbeit – aber ich freue mich riesig darauf.