Fußball-Verbandsliga: Selbst die Spieler benötigten eine gewisse Zeit, um das gerade Geschehene tatsächlich zu realisieren. „Klar glauben wir grundsätzlich immer an uns. Dass es am Ende aber sogar noch ein Sieg wurde, ist überragend und nur unserem unglaublichen Mannschaftsgeist zu verdanken“, meinte etwa Verteidiger Jonathan Spät. Gerade hatte die U21 des FC 08 Villingen ein irres Spiel dank zweier ganz später Tore gegen den SC Pfullendorf gedreht. Dadurch behielt sie nicht nur die Tabellenführung, sie baute diese sogar aus.
Zwar war Trainer Daniel Miletic anschließend glücklich, aber ebenso geschafft und nicht mit allem restlos einverstanden. „Die erste Halbzeit war nicht gut von uns. Vor allem weil wir wissen, dass wir es besser können. Dies aber erst gezeigt haben, als es fast zu spät war“, meinte er. Bemerkenswerter ist aber, dass die jungen Nullachter gegen ein weitaus erfahreneres Team am Ende gewannen. „Wir dürfen nicht vergessen, dass bei uns allein Spieler der Jahrgänge 2003 und 2004 in der Startformation standen und fünf weitere Youngster eingewechselt wurden“, erläuterte Miletic. Zwei oder drei Positionen könnten immer kompensiert werden, doch hier handelte es sich quasi um eine komplette Mannschaft. „Deshalb bin ich extrem stolz auf diese Truppe. Weil sie erneut gezeigt hat, wie lernfähig und -willig sie ist“, betonte der Trainer.
Dass bei Pfullendorf der Frust angesichts eines schon sicher geglaubten Sieges groß war, ist verständlich. So konnte sich der Villinger Nino Trost auch nicht über das Lob nach seinen tollen Paraden freuen. „Was bringt es? Dass wir ohne Punkte nach Hause fahren müssen ist extrem bitter“, sagte er.
Ganz anders natürlich die Gemütslage beim Villinger Elias Braun. Sein Ausgleichstreffer eine Minute vor dem Ende hatte den Weg zum Sieg überhaupt erst bereitet. „Wie dieses Tor überhaupt zustande kam, weiß ich selbst nicht mehr ganz genau. Nur so viel, dass viel Gestochere und ein paar Tritte über Ball auf beiden Seiten dabei waren. Irgendwann habe ich dann gesehen, dass die Kugel frei ist und habe sie über die Linie gedrückt“, erzählte er freudestrahlend.
Zurück zur Tabellensituation in der Verbandsliga. Muss sich die Villinger Mannschaft nun auf neue Gegner im Kampf um diese Spitzenposition einstellen? Einst hatte Teningen den Platz an der Sonne inne, doch auf die 0:4-Pleite im Friedengrund folgte am Wochenende eine 0:6-Schmach auf eigenem Platz gegen den 1. FC Rielasingen-Arlen. Der ehemalige Oberligist aus dem Hegau ist damit inzwischen erster Verfolger der Nullachter.
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