Fußball-Verbandsliga: SC Pfullendorf – SC Hofstetten 2:2 (2:1). – Das Pfullendorfer Publikum und die Vereinsverantwortlichen konnten ihre mürrischen Mienen kaum verbergen. Der Einstand in die Restsaison verlief mehr als mäßig, Trainer Hakan Karaosman billigte dem Drittletzten einen völlig verdienten Teilerfolg zu. Grantelnd brachte er das eigene Dilemma auf den Punkt: „Wir haben uns zu viele Passungenauigkeiten im Spielaufbau geleistet und vorne die falschen Entscheidungen getroffen!“
Dabei schien es trotz des umgekrempelten Abwehrgefüges, in das Mert Aras mit eingebunden wurde, vielversprechend zu beginnen. So besaß die wuselige Sturmspitze Djamel Yachir gleich eine passable Torgelegenheit, die Gästetorsteher Daniel Lupfer mit Mühe um den Pfosten lenkte. Nach 14 Minuten machte sich Amadou Marena den Fauxpas eines gegnerischen Abwehrspielers zunutze und schob den eroberten Ball zur 1:0-Führung ins lange Eck.
Doch wie aus heiterem Himmel kam Hofstettens Torjäger Yannik Schröder an den Ball und egalisierte nur vier Minuten später mit einem Lupfer über den etwas halbherzig herausstürzenden SCP-Torsteher Ronny Klockner zum 1:1. Unverdrossen setzten die Linzgauer ihr druckvolles Angriffsspiel fort. Eine der im halben Dutzend zugesprochenen Eckbälle servierte der gut aufgelegte Luca Gruler exakt auf Marena, der fulminant zur neuerlichen Führung ins lange Eck köpfte. Bis auf einen Freistoß von Nico Obert aus 16 Metern, den Klockner über die Latte lenkte, schien der Gegner nun abgemeldet.
Doch mit dem Wiederanpfiff brachten sich die aus dem Takt geratenen Pfullendorfer um ihre spielerisch überlegenen Pfründe, wirkten einfallslos in der Offensive, in der nur noch Vincent Bühler und David Fritz zu Chancen kamen. Die Kinzigtäler stellten über ihr kämpferisches Engagement die aktivere Mannschaft und machten sich die rätselhaften Unsicherheiten im Pfullendorfer Defensivverbund zunutze.
Während Klockner per Fußreflex noch gegen Giulio Tamburello den drohenden Ausgleich verhinderte, ließ sich die SCP-Abwehr nach 65 Minuten zum zweiten Mal düpieren. Und wieder war es der Hofstettener Torjäger Schwörer, der über den sperrangelweit geöffneten linken Flügel zum 2:2 einköpfen durfte – sein 10. Saisontreffer. „Wir haben unsere deutliche Unterlegenheit zur Pause, die Schwächen des Gegners analysiert und dann taktisch umgestellt“, freute sich Hofstettens Spielertrainer Dennis Kopf über den gelungenen Coup. Sein Fazit: „Für uns zählt im Abstiegskampf jeder Punkt!“
Der SC Pfullendorf tritt dagegen als Ligadritter weiter auf die Stelle. Zumindest sind ihre Rotsünder der letzten Testpartie glimpflich davon gekommen: Nicola Guglielmelli darf im nächsten Spiel wieder ran und Daniel Niedermann profitierte wohl auch von seiner Entschuldigung gegenüber dem Unparteiischen, muss lediglich noch eine Partie aussetzen. (jüw)
SC Pfullendorf: Klockner – Rauser, Zimmermann, Aras, Marena – Fritz – Kulu (49. Mitchell), Behr, Bühler (81. Straub), Gruler – Yachir (90.+1 Peter). – Tore: 1:0 (14.) Marena , 1:1 (18.) Schwörer, 2:1 (32.) Marena, 2:2 (65.) Schwörer. – SR: Pfau (Oberkirch). – Z: 200.
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