Fußball-Verbandsliga: SC Pfullendorf – Türk. SV Singen 1:3 (0:1). – Es war ein souveräner Auftritt der Singener Türken, die in einem unterhaltsamen, streckenweise einseitig geführten Bezirksduell dem SC Pfullendorf die zweite Heimniederlage zufügten. „Wir waren in jeder Phase des Spiels besser, haben aber viele Situationen im Angriff zu leichtfertig vergeben“, analysierte Singens Coach Ali Günes das Geschehen auf dem Rasengrün der Geberit-Arena. Die Platzverhältnisse empfand er als „katastrophal“, da ein über den Kampf kommender Gegner eher Nutzen daraus ziehen konnte.
SC Pfullendorf entwickelt viel Kampfgeist
Tatsächlich entwickelte der SC Pfullendorf viel Kampfgeist und stellte sich zunächst den das Kommando übernehmenden Gästen erfolgreich in den Weg. Das erste Durchkommen sollte über eine Eckballeingabe von Ramiro David de Lilo gelingen: Das die SCP-Deckung irritierende Leder segelte im Stil einer Bogenlampe in den Strafraum und fand im Ex-Pfullendorfer Süleyman Karacan den dankbaren Abnehmer, der eiskalt zum 0:1 vollstreckte (22. Minute). Gleich darauf wuselte Volkan Bak über die linke Seite durch, sein Schuss streifte die Querlatte. Damit war dem Sportclub erst einmal bis zum Pausenpfiff der Stecker gezogen, nach vorne ging so gut wie gar nichts mehr.
Türk SV Singen schlägt nach Wiederanpfiff wieder zu
Gleich nach Wiederanpfiff schlugen die Gäste erneut zu. Wieder war es eine Standardsituation vor dem Pfullendorfer Gehäuse, im Getümmel schob de Lilo das Leder geistesgegenwärtig zum 0:2 ein. Erstaunlich schnell zeigte sich der SCP vom nächsten Nackenschlag erholt, über Gegenstöße boten sich die ersten Möglichkeiten. So in der 53. Minute, als der ansonsten sichere TSV-Torwart-Oldie Christian Mendes einen Freistoß von Alexandru-Claudiu Török nicht zu fassen bekam, Amadou Marena das Spielgerät jedoch haarscharf am langen Eck vorbeisetzte (53.). Bei Töröks nächstem Abschluss zeigte sich Mendez aber auf dem Posten (64.).
Erneutes Standardtor durchkreuzt Pfullendorfer Aufbäumen
Durchkreuzt wurde das Linzgauer Aufbäumen über eine weitere Eckballeingabe de Lilos, den Ball jagte der eingewechselte Denis Hoxha per kunstvoll zelebrierter Volleyabnahme zum 0:3 in den Winkel. „Es ist schon sehr ärgerlich, dass alle drei Gegentore aus Standards fielen, bei denen wir uns schlussendlich zu naiv angestellt haben“, zog Pfullendorfs Coach Andreas Keller sein Resümee, ohne den „verdienten Sieg“ des Gegners schmälern zu wollen.
Immerhin rappelte sich seine Elf trotz des uneinholbaren Rückstands nochmals hoch. Beim Schlagabtausch hatte Marco Straub buchstäbliches Pech, dass sein Fallrückzieher gegen den Querbalken prallte (85.). Doch SCP-Kapitän Heiko Behr gelang es in der Nachspielzeit nach Zuspiel von Leandro Stehle wenigstens per Schuss ins lange Eck den Ehrentreffer zu erzielen. (jüw)
SC Pfullendorf: Mutter – Moser (90. Sigel), Renner, Marena, Török – Fritz (69. Hanner), Erdem (82. Stehle) – Seminara (46. Delaimi), Bühler (61. T. Konrad) – Straub, Behr. – Türk. SV Singen: Mendes – Zidan, Niedermann, Karacan, Güzeldal (82. Demir) – Sarr (74. Karaki) – Ismajli (86. Kryvytskyi), de Lilo, Konyuncuoglu (61. Kayantas) – Bak, Mboob (61. Hoxha). – Tore: 0:1 (22.) Karacan, 0:2 (47.) de Lilo, 0:3 (72.) Hoxha, 1:3 Behr (90.+1). – SR: Löffler (Freiburg). – Z: 335.
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