Nadine Böni

Die Dinosaurierskelette aus der Tongrube in Frick werden derzeit präpariert und montiert. Eines soll in Brüssel ausgestellt werden, das andere sorgt im Sauriermuseum in Frick für eine Premiere. Für das Fricker Sauriermuseum war es ein aufregendes Jahr. Die zwei in der Tongrube gefundenen Dinosaurierskelette "Ben" und "Fabian" haben an unterschiedlichen Fronten für viel Betrieb gesorgt. Unvergessen sind etwa die Schlagzeilen, die der nach Grabungsleiter Ben Pabst benannte Plateosaurier "Ben" im Frühjahr in Belgien machte. Tageszeitungen und TV-Anstalten berichteten tagelang von der Dauerleihgabe aus Frick an das königliche belgische Institut für Naturwissenschaften in Brüssel.

Mittlerweile sei das Skelett weitgehend präpariert, sagt Andrea Oettl, Leiterin des Fricker Sauriermuseums. Die Verantwortlichen in Brüssel halten die Schweizer über die Fortschritte auf dem Laufenden. Ende Oktober etwa wurde "Ben" erstmals im Labor montiert und Oettl bekam prompt ein Foto vom stehenden Skelett.

Ab Mitte Dezember nun ist "Ben" im Museum in Brüssel ausgestellt. "Der Hype in Brüssel hält an. Das gibt ein Riesending", freut sich Oettl. Sie wird gemeinsam mit einer Fricker Delegation aus Gemeinderat, Saurierkommission und Grabungsleitern nach Belgien reisen, um die Eröffnungs-Feierlichkeiten zu begleiten. "Was da an Rahmenprogramm alles geplant ist – da kommen wir in unserem kleinen Museum kaum mehr aus dem Staunen heraus", sagt Oettl mit einem Lachen.

Sie hofft, dass Dinosaurier "Ben" Wirkung zeigt. "Realistisch gesehen erwarte ich keinen messbaren Einfluss auf die Eintrittszahlen bei uns in Frick. In Wissenschaftskreisen aber dürfte das weitere Aufmerksamkeit bringen", sagt Oettl. Die Fricker Plateosaurier seien mittlerweile in ihrem Ausmaß und gerade mit den Kleinformen einmalig.

Ein Plateosaurier, der in die Kategorie Kleinform zählt, ist sicherlich "Fabian". Sein Skelett wurde im Sommer 2015 entdeckt und 2016 geborgen. "Fabian" ist rund zwei Meter lang. Sein Oberschenkelknochen misst gerade einmal 23 Zentimeter. "So ein kleines Exemplar gibt es weltweit noch nicht", sagte Grabungsleiter Ben Pabst im Frühjahr zum Fund. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelte es sich um einen jungen Plateosaurier.

Mittlerweile ist das Skelett zu einem Großteil präpariert. "Aktuell fehlen noch zahlreiche Wirbel, deren Präparation kompliziert und aufwendig ist", sagt Oettl. Das soll nun über den Winter erledigt werden. Oettl ist überzeugt, dass sich die Investition lohnt, denn: "Fabian" wird einen lange gehegten Traum der Museumsverantwortlichen erfüllen – einen stehenden Dinosaurier zeigen zu können.

Bisher scheiterte dies einerseits am Platz und andererseits am Geld. Die Finanzierung sei "dank privater Spender" gesichert, so Oettl. Der Platz sei dank "Fabians" kleinen Massen kein Hindernis. "Im Idealfall werden wir das stehende Skelett im kommenden Frühling im Museum zeigen können", freut sich Oettl.