Seit Anfang der 1930er-Jahre erzeugt das Rheinkraftwerk zwischen dem deutschen Dogern und der Zurzibieter Gemeinde Leibstadt Strom. Mit den 610 Millionen Kilowattstunden können 150.000 Haushalte pro Jahr versorgt werden.
Diese Maßnahmen sind geplant
Nun will die Betreiberin, die Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern AG (Radag), den mehr als 90-jährigen Portalkran ersetzen. Damit der bestehende Stahlbau der Wehrbrücke das zusätzliche Gewicht des neuen Krans tragen kann, soll diese verstärkt und verlängert werden. Aktuell liegt das überarbeitete Gesuch der Radag um Plangenehmigung auf.
Das sind Details des Baugesuchs
Die Kranbahn soll gemäß dem Gesuch auf der nördlichen Seite verlängert werden, um für den Betrieb eine höhere Flexibilität zu schaffen. Die Verlängerung stelle außerdem eine Parkposition für den Kran außerhalb der Stauwehranlage dar, was für den Betrieb positiv sei und die Sicherheit der Anlage bei Extremereignissen erhöhe. Die Verstärkung der Wehrbrücke erfolgt mit einer neuen, unterspannten Fachwerkkonstruktion.
Der Betrieb soll ungestört bleiben
Während der Bauphase bleibt der Betrieb der Stauanlage laut Gesuch größtenteils ungestört. Für den Langsamverkehr auf dem Stauwehrweg wird teilweise eine Umleitung ausgeschildert. Details würden im Rahmen der Ausführungsplanung mit den zuständigen Behörden abgestimmt.
Nistkästen müssen umgehängt werden
Die Nistkästen der geschützten Gänsesäger, die an der Dienstbrücke angebracht sind, werden außerhalb der Brutzeit umgehängt, also zwischen September und Februar. Weil zudem eine Rabenkrähenbrut entdeckt wurde, wird der Kran ebenfalls außerhalb der Brutzeit rückgebaut – oder alternativ sogenannte Vergrämungsmaßnahmen in Absprache mit einem Fachbiologen durchgeführt.
Sicherheits- und Arbeitsschutzmaßnahmen
Damit es während der Montage der Verstärkungsmaßnahmen nicht zu einer Verschmutzung des Gewässers kommt, werden gemäß dem Gesuch erforderliche Sicherheits- und Arbeitsschutzmaßnahmen umgesetzt. Vermutlich kommt ein Pneukran auf einem Ponton respektive einer Schwimmplattform zum Einsatz, wie es in den Unterlagen heißt.
Das grenzüberschreitende Rheinkraftwerk
Das grenzüberschreitende Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern ist das Erste nach dem Zusammenfluss der Aare und des Rheins bei Koblenz. Es befindet sich im Altrhein zwischen Leibstadt und Schwaderloch. Das Kraftwerk ist seit 1933 am Netz. Es verfügt über eine Konzession des Uvek und über eine inhaltlich übereinstimmende deutsche Bewilligung.
Die Konzession von 2003 dauert bis Ende 2072. Die Betriebsführung des Rheinkraftwerks liegt in den Händen der deutschen Schluchseewerk AG. Der staatseigene Aargauer Energieversorger AEW Energie AG ist zu 17 Prozent am Werk beteiligt.
Die Autorin ist Redakteurin bei der „Aargauer Zeitung“. Dort ist der Beitrag zuerst erschienen.