Die Kantonspolizei Aargau hat in Zusammenarbeit mit diversen in- und ausländischen Behörden den Betreiber einer Kinderpornografie-Tauschbörse im Darknet ermittelt und festgenommen.

Neben dem Verbreiten von Kinderpornografie wirft die Oberstaatsanwaltschaft Aargau dem Beschuldigten laut Pressemitteilung weitere Delikte im Zusammenhang mit illegaler Pornografie vor. In der Anklageschrift fordert die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren.

Der Beschuldigte ist Deutscher

Aufmerksam wurden die Schweizer Strafverfolgungsbehörden auf die mutmaßlichen Machenschaften des heute 47-jährigen Deutschen durch einen Hinweis der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW).

„Durch die engmaschige Zusammenarbeit des Kompetenzzentrums Cybercrime von der Kantonalen Staatsanwaltschaft und dem Dienst IT-Forensik und Cybercrime der Kantonspolizei Aargau erhärteten sich die Verdachtsmomente gegen den Verdächtigen schnell“, ist der Medienmitteilung zu entnehmen.

Die Festnahme sei daraufhin minutiös vorbereitet worden, sodass die Einsatzkräfte im Frühling den Zugriff und die Hausdurchsuchung in Bremgarten (Kanton Aargau) starten konnten.

Heimlich Bilder von spielenden Kindern gefertigt

„Das wahre Ausmaß der Aktivitäten des Mannes zeigte sich erst nach Analyse der sichergestellten umfangreichen IT-Infrastruktur. Der Beschuldigte hatte seit 2019 im Darknet mehrere Foren zum Austausch von Kinderpornografie betrieben.“ Mitglieder aus diversen Nationen tauschten dort tausende von Bildern und Videos mit strafbarem Inhalt aus.

Der Tatverdächtige habe sich zudem in Freizeitparks in der Schweiz und in Deutschland aufgehalten, um dort spielende Kinder heimlich zu fotografieren und die Bilder anschließend gegen Kinderpornografie zu tauschen. Auf den Geräten des Tatverdächtigen konnten über 1,4 Millionen kinderpornografische Dateien sichergestellt werden.

Weitere Beschuldigte im Visier

Nebst der Festnahme in der Schweiz hätten die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Kantonspolizei wiederum zu Hinweisen dreier weiterer mutmaßlicher Beschuldigter im umliegenden Ausland geführt.

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„Nach Abschluss der Untersuchungen wird dem hiesigen Beschuldigten sowohl das Zugänglichmachen und Verbreiten von kinderpornografischem Material, wie auch das Herstellen von eigenem Material durch Aufnahmen an öffentlichen Plätzen und der Konsum und Besitz der Dateien vorgeworfen“, heißt es in der Pressemitteilung.

Die Staatsanwaltschaft beantragt neben einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren auch ein Tätigkeitsverbot für die Arbeit mit Minderjährigen sowie einen Landesverweis von zehn Jahren. Die sich bei der Verhaftung noch im Betrieb befindlichen Foren wurden durch die Behörden vom Netz genommen. Der Beschuldigte befindet sich in Untersuchungshaft.