Am Abend des ESC-Finales fand nur einen Katzensprung neben der St. Jakobshalle das größte organisierte ESC-Public-Viewing aller Zeiten statt. In einem Fußballstadion sorgten 36.000 ESC-Fans für eine atemberaubende Stimmung und für einen weiteren Rekord.
Schon vor Beginn der Show sind eine Menge Fans unterwegs
Bereits um 16.30 Uhr drängten sich schon tausende Menschen am Ort des Geschehens. Da die letzte Hauptprobe gerade geendet hatte, strömten die Zuschauer aus der St.-Jakobshalle heraus. Draußen warteten bereits die Fans mit Tickets für die Live-Show am Abend. Die Haltestelle der Straßenbahn war regelrecht überfüllt, auch weil sich direkt gegenüber der Halle der St. Jakob Park befindet.

Das Stadion des FC Basel war zum Public Viewing mit 36.000 ESC-Fans aus ganz Europa ausverkauft. Durch die Nähe zur Finalhalle des ESC, schwappte die Stimmung regelrecht herüber. Die Erwartung des großen Finales war schon den ganzen Tag in der Stadt zu spüren. Doch die „Arena plus“ war nicht nur irgendein generisches Public Viewing, nein, sie war viel mehr.
„Arena plus“ heizt Publikum an
Um 19 Uhr wurde das Publikum bereits aufgewärmt. Die Zuschauer wurden aufgefordert zu Hits wie „Ein bisschen Frieden“ von Nicole oder „Counting Stars“ von OneRepublic mitzusingen. Außerdem wurden die Fans mehrfach auf den großen Moment des Abends vorbereitet.

Während der Live-Übertragung des ESC-Finales sollte in die Arena übergeben werden, wo dann 36000 Fans zusammen den Siegersong von 1974, „Waterloo“ von ABBA anstimmen würden.
Gegen 19.30 Uhr begann die eigentliche Pre-Show. Die ehemaligen ESC-Teilnehmer Anna Rossinelli (2011, Schweiz), Luca Hänni (2019, Schweiz), Baby Lasagna (2024, Kroatien) und Kate Ryan (2006, Belgien) sowie der weltbekannte Schweizer DJ Antoine begeisterten die Massen. Die alten ESC-Lieder sorgten für Nostalgie, jeder Künstler brachte mit einem anderen Lied aber auch frischen Wind.

Es war nicht einfach Zeitvertreib bis zum Beginn der Show, es war ein Höhepunkt für sich. Der Hype auf das Finale stieg immer weiter an, weil man schon das Gefühl dafür bekommen hatte, wie der nachfolgende Abend ablaufen würde.
Um 21 Uhr ging es endlich los, das mit Spannung erwartete Finale des 69. Eurovision Song Contest. Die Show wurde übertragen auf riesigen Bildschirmen in der Mitte des Stadions.
Atemberaubende Stimmung während der Show
Die Fans im Stadion bejubelten jeden Act, mal lauter, mal weniger laut. Die größte Unterstützung von den Rängen bekamen die Sänger aus Estland, Deutschland und Schweden. Kaum ein Zuschauer blieb auf seinem Platz sitzen und jeder sang „Espresso Macchiato“, „Baller“ und „Bara bada bastu“ leidenschaftlich mit.
Bei den Balladen verwandelte sich der St. Jakob Park in ein Lichtermeer von Handy-Taschenlampen, besonders schön bei Gastgeberland Schweiz.
Der Moment des Abends war der Auftritt des größten Chors der ESC-Geschichte. Vor Millionenpublikum der ganzen Welt sangen 36000 Fans alle zusammen „Waterloo“, pure Gänsehaut. Es war so laut, dass niemand mitbekam, wie Moderator Sven Épiney in der Übertragung das Wort abgeschnitten wurde.
Den Rest der Show verfolgten die Anwesenden genauso begeistert wie davor. Da gemunkelt wurde, dass Céline Dion eventuell einen Überraschungsauftritt in der Arena geben würde, blieben die Augen gespannt auf die Bühne gerichtet. Der kanadische Superstar tauchte jedoch nicht auf, irgendwie schade an diesem sonst so wunderbaren Finaltag.
Spannung bei der Punktevergabe
Als die Jurys begannen, ihre Punkte zu verteilen, wurde jede Entscheidung von den Zuschauern kommentiert. Auch bei der Bekanntgabe der Publikumspunkte hatte man das Gefühl, selbst in der Halle zu sein. Ein Raunen ging durch das Rund, als die Schweiz nach Platz 2 bei den Jurys, beim Televoting null Punkte zugeschrieben bekam.
Das legte sich aber wieder schnell, weil nun nur noch ein Land ausstand, das seine Punkte erhalten würde. Österreich, der Liebling der Jury, bekam 178 Punkte, genug, um Israel zu überholen und sich somit den Sieg zu sichern. Die gespannte Stille entwich einem Riesenjubel, ein weiterer Gänsehautmoment, besonders nachdem aus dem Würfel in der Mitte ein Feuerwerk gezündet wurde.
Reibungsloser Zugverkehr
Das Stadion leerte sich anschließend schnell, alle wollten so schnell wie möglich nach Hause, verständlich um 1 Uhr nachts. Extrazüge verkehrten zwischen Basel St. Jakob und Basel SBB, sodass die rund 45.000 Personen problemlos und schnell ihre Heimreise antreten konnten.

Die SBB konnten einmal mehr beweisen, dass der Transport von so vielen Menschen reibungslos funktionieren kann.