In Deutschland hat der Eurovision Song Contest (ESC) aus Basel nach ARD-Angaben die beste Einschaltquote seit 14 Jahren erreicht. Durchschnittlich 9,13 Millionen Zuschauer saßen demnach vor dem Bildschirm, weltweit ist von 170 Millionen die Rede. Nicht nur deshalb zeigen sich die Veranstalter des ESC zufrieden.

Die Stadt Basel als Gastgeberin und die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG, die die Veranstaltung im Auftrag der Europäischen Rundfunkunion (EBU) zusammen mit der Stadt innerhalb von acht Monaten auf die beine gestellt hat, sprechen von mehr als einer halben Million Menschen, die die Angebote rund um den ESC genutzt und in der 176.000-Einwohner-Stadt „ein friedliches und farbiges Fest gefeiert“ hätten. Man ziehe „eine überaus positive Bilanz“, heißt es. „Die Veranstaltungswoche war intensiv, lebendig und kraftvoll.“

Mehr als 500.000 Besucher

Besonders stolz ist man auf das Public Viewing im St. Jakob-Park, mit 36.000 Fans im Stadion „das größte seiner Art in der ESC-Geschichte“. Dort und in der St. Jakobshalle, in der einschließlich des Finales am Samstag neun Live-Shows stattfanden, zählte man alles in allem 100.000 Besucher, ebenso viele waren den Angaben zufolge bei der Eröffnungszeremonie am 11. Mai dabei.

Dazu, so heißt es, kommen noch einmal mehr als 300.000 Menschen, die sich in der ESC-Woche zwischen Eurovision Village und Eurovision Square bewegt hätten, um sich beispielsweise auf den überall in der Stadt verteilten Bühnen Live-Musik anzuhören.

Reto Peritz und Moritz Stadler, ausführende Produzenten des ESC, betonten, dass der Musikwettbewerb weit mehr gewesen sei als nur drei Fernsehabende: Die ganze Stadt Basel habe mit ihrer Ausstrahlung begeistert und dadurch nicht nur die Schweiz, sondern ganz Europa mitgerissen.

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Der Basler Hotellerie hat der ESC positive Zahlen beschert: Rund 50.000 Logiernächte wurden nach Angaben von Basel Tourismus generiert. Die Auslastung der Hotels haben zu Beginn der ESC-Woche bei 85 Prozent gelegen, in der zweiten Wochenhälfte sogar bei 95 Prozent – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum üblichen Mai-Durchschnitt von rund 60 Prozent. Zur Gastronomie liegen keine Zahlen vor, doch ist von „hohen Umsätzen“ die Rede.

Auch in Sachen Verkehr fällt das Fazit positiv aus. 700 zusätzliche Tram- und 150 zusätzliche Bus-Kurse habe es während der Veranstaltung gegeben, ergänzt durch mehr als 100 Extrazüge aus der ganzen Schweiz. Die Mehrheit der Gäste hat das Angebot offenbar genutzt – selbst am Samstag, als das Finale stattfand, waren die Parkhäuser der Stadt nur zu 50 Prozent belegt.

Auch dieses Bild gehört zum ESC: Zwei Menschen mit israelischen Flaggen stehen am Finaltag am Rande einer Pro-Palästina-Demonstration ...
Auch dieses Bild gehört zum ESC: Zwei Menschen mit israelischen Flaggen stehen am Finaltag am Rande einer Pro-Palästina-Demonstration auf dem Barfüsserplatz. | Bild: Peter Schneider/KEYSTONE/dpa

Doch nicht alles war in Basel Friede, Freude, Eierkuchen: Am Rande von Israels Auftritt im Finale hat es einen Zwischenfall gegeben. „Am Ende des israelischen Auftritts versuchten ein Mann und eine Frau, über die Absperrung auf die Bühne zu gelangen“, erklärte ein Sprecher des Schweizer Fernsehens. „Einer der beiden Personen warf mit Farbe und ein Mitglied der Crew wurde dabei getroffen“, hieß es weiter. „Der Mann und die Frau wurden aus der Halle begleitet und der Polizei übergeben.“ Schon zuvor waren – auch in den Proben – immer wieder sowohl Buh-Rufe als auch energischer Applaus aus dem Publikum zu hören gewesen, während Yuval Raphael sang.

Die israelische Teilnahme hat wegen des Gaza-Kriegs Kritik hervorgerufen. Mehrere Hundert Menschen zogen am Finalabend durch die Basler Innenstadt, um gegen Israels Teilnahme am Wettbewerb zu demonstrieren. Der Krieg gegen die palästinensische Terrororganisation Hamas im Gazastreifen mit zehntausenden Todesopfern wurde ausgelöst durch eine Terrorwelle der Hamas im Oktober 2023.