Fressen oder fasten - die Großkatzen im Züricher Zoo müssen nun selbst jagen Video: Jorina Stuber, Zoo Zürich, Sandro Schönbächler

Nur jeder 10. Versuch ist erfolgreich

Die Futterseilbahn saust mit bis zu 40 km/h durch das Raubkatzen-Gehege. Wer nichts fängt, hat Pech gehabt. So sollen realistische Bedingungen für die Tiere im Züricher Zoo geschaffen werden. Auch in der freien Natur müssen Raubkatzen ihre Beute erst fangen, gelingt ihnen das nicht, dann wird gefastet. Nur jeder 10. Jagdversuch ist erfolgreich. „Bei der Futterseilbahn ist eigentlich die Idee, dass wir die Tiere sowohl körperlich als auch geistig challengen möchten“, erklärt Zoo-Direktor Severin Dressen.

Hunger leiden muss kein Tier

Die Futterseilbahn wird von den Angestellten individuell gesteuert. Je nach Leistung der Tiere wird die Geschwindigkeit der Futterseilbahn angepasst. „Ja, futterbasierte Beschäftigung macht für Großkatzen durchaus Sinn“ stimmt die Tierökologin Dr. Natalia Borrego vom Max Planck Institute of Animal Behavior in Radolfzell zu. Solange die Bedürfnisse der Tiere erfüllt seien, hätten die Tiere oft eine höhere Lebenserwartung als ihre Artgenossen in freier Wildbahn. Ein Versuch, trotz Gehege realistische Bedingungen für die Tiere zu schaffen.