Es gilt als das größte Hip-Hop-Festival Europas: das Openair Frauenfeld. Zwischen 130.000 und 170.000 Fans besuchen das Festival. Weltbekannte Künstler wie Eminem, Kendrick Lamar oder Travis Scott traten in den letzten Jahren auf der Bühne in der schweizerischen Stadt auf.
Jetzt haben die Veranstalter das diesjährige Line-up für den 10. bis 12. Juli bekannt gegeben und damit bei einigen Fans für Enttäuschung gesorgt.
50 Cent tritt zum vierten Mal beim Openair Frauenfeld auf
Die Namen von zwei der drei Headliner hat wohl jeder schon einmal gehört: Hip-Hop-Star 50 Cent und Sänger Justin Timberlake. 50 Cent alias Curtis James Jackson III ist vor allem in den 2000er Jahren mit Hits wie „In da Club“ und „Candy Shop“ bekannt geworden. Für den 49-Jährigen ist es nicht der erste Auftritt in Frauenfeld: Bereits 2003, 2012 und 2016 war er Teil des Openairs.

Justin Timberlake hingegen ist zum ersten Mal dabei und ist als ehemaliges Boyband-Mitglied nicht unbedingt ein typischer Künstler für das Openair Frauenfeld. Seinen Durchbruch hatte der 44-Jährige 2002 mit dem Song „Cry Me A River“.

Der dritte Headliner Young Thug sagt wahrscheinlich eher den jüngeren Fans etwas. 2014 gelang ihm der Durchbruch mit dem Song „Stoner. In den vergangenen Jahren war er vor allem mit Songs mit anderen Künstlern wie Travis Scott, Future und 21 Savage in den Charts vertreten.
Openair Frauenfeld 2025: „Schlechtestes Lineup ever“
Neben Stars aus den 2000ern stehen mit Künstlern wie Luciano, RAF Camora, Bausa und Soho Bani aktuelle deutsche Rapper auf der Setlist. Bei vielen jungen Fans kommt das diesjährige Line-Up aber nicht gut an. In den sozialen Medien machen sich Anhänger der Hip-Hop-Szene geradezu lustig über die veröffentlichten Künstler.
Das diesjährige Programm wird als „schlechtes Line-Up ever“ oder als „tot“ bezeichnet. Während die einen Witze machen, dass das ein schlechter Aprilscherz ist, schlagen andere gleich weitere Künstler vor: „Wieso nicht Spongebob als Headliner?“ oder „Wie wär‘s mit DJ Bobo?“
Breiteres Angebot ist Teil des neuen Konzepts
Der Veranstalter sagt, man habe sich bewusst über eine bereitere musikalische Ausrichtung entschieden, die verschiedene Zielgruppen ansprechen soll. Dazu gehöre auch die Verpflichtung etablierter Weltstars, „die für ihre mitreißenden Live-Performances bekannt sind und seit Jahrzehnten auf keiner Party-Playlist fehlen“.
Mit unterschiedlichen Reaktion seitens der Fans haben die Verantwortlichen gerechnet. „Wer unsere Line-up-Ankündigungen in den letzten Jahren verfolgt hat, weiß, dass unsere Community ihre Meinungen stets leidenschaftlich teilt“, heißt es auf Anfrage des SÜDKURIER.
Fans beschweren sich über den Preis
Vor allem der Preis für das diesjährige Line-Up löst bei vielen Ärger aus. „Ist das dieses Jahr gratis? Oder verlangt ihr Geld für das?“, schreibt ein User. Denn die günstigeren Tickets im Vorverkauf sind bereits lange vor Bekanntgabe der Künstler ausverkauft. Momentan befinden sich die Tickets in der Preisstufe drei.
Sprich: Wer von Mittwoch bis Samstag auf das Openair will, zahlt 349 Franken, rund 370 Euro. Tickets für Donnerstag bis Samstag kosten 319 Franken. Der Veranstalter betont, dass die Ticketpreise trotz Kostenschwankungen durch globale Entwicklungen unverändert geblieben sind. Einige Fans schreiben davon, ihre bereits gekauften Tickets zurückgeben zu wollen. „Es ist mal das größte Hip-Hop-Festival gewesen“, so ein enttäuschter User.