Eine knappe Woche ist vergangen seit den Schüssen auf einen 31-Jährigen im aargauischen Brugg. Der Mann war nach dem Besuch eines örtlichen Fitnesscenters beim Verlassen des Parkplatzes im Auto angeschossen worden. Die Schüsse wurden aus einem anderen Auto heraus abgefeuert.
Auf Bildern ist zu sehen, dass die Scheibe der Fahrertür zerstört ist. Hinzukommen mehrere Einschusslöcher in der vorderen Fahrertür. Das Opfer wurde daraufhin ins Kantonsspital Baden gebracht, wo laut Zeitung „Blick“ die Notfallstation von der Polizei bewacht wurde.
Unfallflucht nach Kollision
Kurz nach diesem Ereignis kam es laut einer Medienmitteilung der Staatsanwaltschaft Aargau ebenfalls in Brugg zu einem Unfall zwischen zwei Autos. Trotz größerem Sachschaden wurde die Polizei nicht von den möglichen Verursachern, sondern durch unbeteiligte Passanten alarmiert. Teils flüchteten die Fahrer mitsamt Auto oder zu Fuß von der Unfallstelle. Gemäß den Ergebnissen aus der laufenden Untersuchung gehen die Ermittler davon aus, dass es einen Zusammenhang gibt zu der ersten Schießerei mit dem 31-Jährigen.
Drohungen in Café ausgesprochen
Noch am selben Tag kam es in Brugg zu einem dritten Vorfall. Ein 35-Jähriger betrat ein örtliches Café und soll darin Drohungen ausgesprochen und Inventar beschädigt haben. Infolge der schon präsenten Polizei konnte der Mann indes schnell verhaftet werden. Für ihn und für die Insassen des Autos, aus dem mutmaßlich die Schüsse abgegeben wurden, hat die Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft beantragt, die mittlerweile auch angeordnet wurde.
Inzwischen wissen Polizei und Staatsanwaltschaft, dass die drei Vorfälle untereinander im Zusammenhang stehen und es sich dabei um eine gewaltsam ausgetragene Fehde zwischen Schweizer Staatsangehörigen und einem Mann kosovarischer Herkunft handelt.
Die Staatsanwaltschaft habe Strafuntersuchungen wegen mehrfacher versuchter vorsätzlicher Tötung, eventuell mehrfachen versuchten Mordes, Sachbeschädigung, Drohung und Widerhandlungen gegen das Straßenverkehrsgesetz eröffnet, heißt es weiter. Aktuell befänden sich drei Personen aus den beiden Personenkreisen in Untersuchungshaft.
Weiter wird gemeldet, dass die Rekonstruktion der Vorkommnisse „einige Zeit“ in Anspruch nehmen werde. Das Motiv sowie die Hintergründe der Ereignisse seien „Gegenstand der laufenden Untersuchungen“. Deshalb gebe es aktuell auch keine weiteren Informationen zum Aussageverhalten der Beschuldigten und den weiteren geplanten Schritten in Bezug auf die behördlichen Ermittlungen.
Die aktuellen Ermittlungen zeigten, schreibt die Staatsanwaltschaft weiter, dass „die beteiligten Personen trotz laufender Verfahren und früherer Eskalationen ihre Auseinandersetzungen fortgesetzt und mit ihrem Handeln in der Öffentlichkeit eine Gefährdung unbeteiligter Dritter in Kauf genommen“ hätten.