„Smart Parking“, zu Deutsch „intelligentes Parken“, heißt es und soll in einer ersten, einjährigen Testphase Autofahrern anzeigen, auf welchem von fünf städtischen Parkplätzen noch wie viele Stellplätze frei sind. Und weil das hierfür installierte System mit 24 Kameras arbeitet, werden die Verantwortlichen auch nicht müde zu betonen, dass der Datenschutz vollständig und jederzeit gewährleistet ist.
Wie kann denn trotz Kameras der Datenschutz gesichert sein?
Die Kameras verfügten über eine zu geringe Auflösung, um Gesichter oder Nummernschilder erkennen zu können. Zudem werden auch keine Videos aufgezeichnet, sondern alle zwei Minuten ein Bild, welches automatisch wieder gelöscht wird, heißt es.
Die Kameras erfassen also nur, ob Parkplätze frei sind und wie sich der Verkehr um diese Parkplätze verhält. Mittels künstlicher Intelligenz werden dann während der Testphase für die fünf städtischen Parkplätze Unteres Mätteli, Oberes Mätteli, Marktplatz, Zürcherstrasse und Freie Strasse/Bankplatz die verfügbaren Stellplätze angezeigt.
Parkplatzsuche soll mittels Künstliche Intelligenz verbessert werden
Indes hat die Sache noch einen kleinen Haken: Wer das System nutzen will, braucht auf seinem Smartphone die App der Regio Frauenfeld. „Die haben Sie ja hoffentlich alle installiert“, scherzt Anders Stokholm. Und Peter Koch, Leiter im Amt für Kommunikation und Wirtschaftsförderung, führt aus, dass aktuell rund 3000 Menschen die App nutzen. Man wolle die neu geschaffene Möglichkeit der Parkplatzsuche aber schon noch breiter bewerben.
Die Installation eines Parkleitsystems an den Einfallstraßen, wie es etwa die Städte Zürich und Winterthur kennen, sei aber nie zur Debatte gestanden. „Das wäre enorm aufwendig und teuer“, erklärt Stokholm. „Zudem wollten wir diesen Schritt mit Sensoren und Schranken gleich überspringen und auf künstliche Intelligenz setzen.“ Für die Zukunft sei durchaus denkbar, dass die Informationen aus der App auch in gängigen Navigationssystemen wie etwa Google Maps darstellbar seien.
Hauseigentümer unterstützen das Pilotprojekt „Smart Parking“
Mit dem nun gestarteten Pilotversuch bewegt sich die Stadt Frauenfeld übrigens nicht im luftleeren Raum. Vielmehr hatte der Metropolitanraum Zürich, zu dem auch der Thurgau gehört, eine Pilotgemeinde gesucht und in Frauenfeld gefunden. So teilt man sich denn auch die Kosten von knapp 100.000 Franken je hälftig.
Wie Peter Koch ausführt, ist das Geld in Software wie auch in Hardware geflossen. Vier Firmen sind beteiligt, die 24 Kameras sind an privaten wie auch an öffentlichen Gebäuden installiert. Über die Kooperationsbereitschaft der Hauseigentümer freut sich Koch: „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sie uns zugesagt haben. Aber natürlich haben auch sie ein Interesse daran, dass es in ihrem Quartier möglichst wenig Suchverkehr gibt.“
Olaf Kühne ist Reporter unserer Partnerzeitung, der „Thurgauer Zeitung“.