Munter sausen die kleinsten Badegäste die Rutsche hinunter und landen kichernd im Papa-Moll-Becken. Andere schaufeln Wasser in Eimer, um sie dann über kleine Wasserräder wieder auszuleeren: Eine alltägliche Szene in der Therme in Bad Zurzach, die jährlich rund 367.000 Gäste anzieht. Das Becken gehört bei Familien zu den großen Attraktionen der größten Freilufttherme der Schweiz.
Kinderzone wird Unterwasserwelt
Nun soll das Bassin, das der berühmten Comicfigur gewidmet ist, ausgebaut werden. Aktuell liegen die Pläne auf: Die Kinderzone wird in eine Unterwasserwelt verwandelt, verdoppelt und erhält eine 61 Meter lange Rutsche. Die Thermalbad Zurzach AG will dafür fast drei Millionen Franken investieren.
Baustart soll im Juni 2024 erfolgen
Der Baustart ist gemäß Geschäftsführer Dominik Keller voraussichtlich Anfang Juni und die Eröffnung Anfang Oktober vorgesehen. Während der Bauarbeiten wird eine provisorische Wand den Badebereich abtrennen, sodass die Gäste das bestehende Papa-Moll-Becken weiterhin benutzen können. Bis auf wenige Tage, an denen eine Sperrung unumgänglich sei, so Keller.
Der jetzige Familienbereich ist 73 Quadratmeter groß und verfügt über ein Becken und eine kleine Rutsche. Nun soll er künftig auch ältere Kinder vermehrt ansprechen sowie auf 168 Quadratmeter erweitert und mit einer neuen Glaswand noch stärker vom benachbarten Therapiebecken abgetrennt werden.
Die Erweiterung ist im Bereich des heutigen Tourismusbüros vorgesehen, das sich vom Kurpark aus gesehen links im Gebäude befindet. Wo das Büro von Bad Zurzach Tourismus künftig untergebracht wird, ist noch unklar. Optionen würden zurzeit geprüft, sagt Dominik Keller. „Wir haben ein paar gute Ideen, aber noch ist nichts spruchreif.“
Das Bad erhält einen zweiten Turm
Mit dem Ausbau des Papa-Moll-Bereiches erhält Bad Zurzach einen weiteren Turm, auch wenn dieser mit etwas mehr als zehn Metern wesentlich kleiner ist als sein 62 Meter hohes Pendant in unmittelbarer Nähe. Die neue Baute ist auf der linken Seite in Richtung Parkplatz als Anbau geplant und wird eine Fensterfront erhalten. Diese soll die Form eines B und eines Z für Bad Zurzach erhalten.
Der neue Turm dient als Treppenhaus, das den Innenbereich des Bades mit dem Start der Rutschbahn verbindet. Diese führt zuerst außerhalb des Gebäudes durch, bevor es über zwei Kreisel ins Innere zum rund sechs Meter langen Landebecken geht. Bei einem Höhenunterschied von 6,8 Metern beträgt das Gefälle 12,95 Prozent. „Rund 90 Kubikmeter Wasser sprudeln pro Stunde die Rutsche hinunter“, sagt Dominik Keller.
Ein weiteres Schwimmbecken für Kinder
Zwischen dem Lande- und dem bestehenden Bassin ist das zweite Kinderschwimmbecken geplant, das mit verschiedenen Spielelementen wie Sprudeldüsen, einer lenkbaren Spritzfigur oder einem Wasserfall-Pilz sowie zahlreichen Sitzgelegenheiten ausgestattet werden soll.

Mittels einer Spanndecke soll künftig eine Installation mit einem Lichtkonzept für ein dreidimensionales Erlebnis sorgen. „Wir planen eine Unterwasserwelt, die so wirken soll, also oben Fische durchschwimmen würden“, sagt Keller.
Die Autorin arbeitet für die „Aargauer Zeitung“. Dort ist dieser Beitrag zuerst erschienen.