Mehr als vier Wochen nach dem mysteriösen Tod eines 23-Jährigen auf einem Sportplatz in Kreuzlingen haben die Behörden am Mittwochnachmittag die Todesursache veröffentlicht: Demnach haben die gerichtsmedizinischen Untersuchungen durch die St. Galler Rechtsmedizin eine natürliche Todesursache ergeben.

Dies ist deshalb überraschend, da der Verstorbene laut Polizei Verletzungen aufwies, ein Fremdverschulden bisher nicht ausgeschlossen und „in alle Richtungen“ ermittelt wurde. „Die am Leichnam festgestellten äußeren Verletzungen können mit dieser natürlichen Todesursache in Einklang gebracht werden“, heißt es nun in einer gemeinsamen Mitteilung von Kantonspolizei Thurgau und Staatsanwaltschaft Kreuzlingen.

Vater wusste nichts von Obduktionsergebnis

Der SÜDKURIER konnte mit dem Vater des 23-jährigen Verstorbenen sprechen, Petar M. Er wusste am Mittwochnachmittag noch nichts von dem Obduktionsergebnis und einer natürlichen Todesursache. „Das ist alles noch nicht abgeschlossen“, sagte er.

Sein Sohn sei ein „kerngesunder, junger Mann“ gewesen. Eine natürliche Todesursache könne er sich nicht vorstellen. Erst im Mai habe sein Sohn seinen Militärdienst beendet, habe Fitness und Fußball trainiert und sei immer pünktlich zur Arbeit gegangen. „Er war ein Kind, wie man es sich nur wünschen kann, das nur Freude bereitet hat“, sagte M.

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Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Kreuzlingen erklärte jedoch auf SÜDKURIER-Anfrage nach Rücksprache mit der Verfahrensleitung, dass die Angehörigen über die Todesursache informiert worden seien.

Der Parkplatz vor dem Sportplatz Burgerfeld, genannt „Roter Platz“, in Kreuzlingen. Hier verstarb am Wochenende ein junger ...
Der Parkplatz vor dem Sportplatz Burgerfeld, genannt „Roter Platz“, in Kreuzlingen. Hier verstarb am Wochenende ein junger Mann unter unklaren Umständen. | Bild: René Laglstorfer

Der Verstorbene, ein Fußballer und Jugendtrainer des FC Tägerwilen, war am späten Samstagabend, 6. August, am Sportfeld „Burgerfeld“ in Kreuzlingen unerwartet zusammengebrochen. Zeugen wählten kurz vor 23.30 Uhr den Notruf und meldeten „einen bewusstlosen Mann“, der auf der Rennbahn liege. Für den 23-Jährigen kam jedoch jede Hilfe zu spät: Er verstarb noch am Ort des Geschehens, etwa 800 Meter von Konstanz entfernt.

Videos lieferten keine Hinweise

Hoffnungen setzten die Ermittlungsbehörden in die Aufnahmen der Überwachungskameras. Doch eine Sichtung des Videomaterials habe laut Staatsanwaltschaft Kreuzlingen keine Hinweise gebracht. In der Nachbarschaft hieß, dass auf den Videoaufnahmen zu sehen sei, wie der 23-Jährige über die Rennbahn laufe und zusammenbreche.

Auf Schildern werden Besucher informiert, dass das frei zugängliche Areal per Video überwacht wird.
Auf Schildern werden Besucher informiert, dass das frei zugängliche Areal per Video überwacht wird. | Bild: René Laglstorfer

Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes wollten die Thurgauer Strafverfolgungsbehörden keine weitere Stellungnahme abgeben.