Große Hörner, zotteliges Fell – und viel Hunger: Seit Juni beweiden schottische Hochlandrinder Teile des rekultivierten Geländes des Steinbruchs Mellikon und leisten damit einen Beitrag zur Förderung artenreicher Lebensräume.
Der Steinbruch engagiert sich für ökologische Anliegen
Die Steinbruch Mellikon AG engagiere sich seit Jahrzehnten für ökologische Anliegen im Betrieb, wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt. Es würden finanzielle Mittel und viel Zeit in Pflege, Unterhalt und Weiterentwicklung ökologisch wertvoller Flächen investiert.
Ein Amphibienstandort von nationaler Bedeutung
Seit Längerem gilt der Steinbruch als Amphibienstandort von nationaler Bedeutung. In den rekultivierten Zonen haben sich zahlreiche geschützte und seltene Arten angesiedelt – darunter auch Orchideenarten, die im Aargau fast vollständig verschwunden sind.
Jetzt sind auch noch Gäste aus Schottland da
Die Idee zur Beweidung mit Hochlandrindern stammt vom Landwirt Rolf Laube. Sein Vorschlag: Anstelle aufwendiger maschineller Eingriffe könnten dafür geeignete Rinder das Waldstück auf natürliche Weise offenhalten – und so die Entwicklung eines lichtdurchfluteten, artenreichen Waldes fördern.
Die Beweidung ist nicht nur effizienter, sondern auch ökologisch nachhaltiger. Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Wald des Kantons Aargau, dem zuständigen Förster, der Jagdgesellschaft, einer Fachperson für Waldweiden sowie den beteiligten Landwirten geplant und vorbereitet.
Die Verantwortung liegt bei erfahrenen Landwirten
Im Juni war es dann so weit: Nach gezielten Vorbereitungsarbeiten und Einzäunung des Waldstücks trafen die ersten schottischen Hochlandrinder ein. Seither pflegen bis zu zehn Tiere mit großem Appetit die neu geschaffene Waldweidefläche. Die Verantwortung für das Tierwohl liegt bei den beiden erfahrenen Landwirten Rolf Laube aus Mellikon und Martin Schraner aus Rekingen.
Die Bewilligung zur Beweidung ist zunächst auf drei Jahre befristet. Eine Verlängerung ist möglich – vorausgesetzt, die ökologische Entwicklung verläuft wie erhofft. (az)
Dieser Beitrag ist zuerst in der „Aargauer Zeitung“ erschienen.