Erst der Dinkel-Toast, dann die Babynahrung – Schlagerstar Matthias Reim ist beim Einkaufen kurz vorm Verzweifeln. „Ich finde heute nichts“, sagt der 66-Jährige, der am Ende dann doch mit gut gefülltem Wagen – darin unter anderem Spagetthi Bolognese im Glas für seine jüngste Tochter – an der Kasse steht. Ein Team des SWR hat den Musiker für die 47-minütige Doku „Matthias Reim – Mein Leben ist Rock‘n‘Roll“ begleitet und viele besondere Szenen eingefangen, die auch für eingefleischte Fans ein Schmankerl sind. Der Moment im Supermarkt ist nur einer davon.
Gedreht wurde im vergangenen Jahr, Höhepunkt des Films ist Reims 1500. Live-Konzert in der Berliner Wuhlheide. Dem SWR erlaubt der Sänger teilweise sehr persönliche Einblicke in sein Leben und seine Laufbahn.
Darum geht es in der Doku
„Schafft der 66-Jährige den Spagat zwischen Rock‘n‘Roll, Gesundheit und Familienleben?“, kündigt der SWR in einer Mitteilung an. Reim habe „beruflich wie privat schon alle Höhen und Tiefen durchlebt und denkt trotzdem noch lange nicht ans Aufhören“, heißt es weiter. „Anders als früher in seiner Karriere will er heute – nach vielen privaten wie gesundheitlichen Krisen – aber auch für seine Frau und seine Kinder da sein und vor allem auf seine Gesundheit achten.“

Auch seine Frau, die Sängerin Christin Stark (34), seine Kinder Marie Reim (23) und Julian Reim (27), die beide ebenfalls Musik machen, kommen in der Doku zu Wort. „Auf Wuhlheide hat er sich wirklich sein Leben lang gefreut“, sagt zum Beispiel Julian vor dem Konzert. Und Marie, die dort mit ihrem Vater singt, schwärmt: „Es ist natürlich was ganz Besonderes, weil: Wie oft passiert es, dass wir alle zusammen auftreten?“
Doch neben dem Matthias Reim, den seine Fans auf der Bühne erleben, zeigt die Doku auch den Alltag der Familie in Stockach am Bodensee. Reims Garage voller Motorräder (“Meine Schatzkammer!“) ist ebenso zu sehen wie die Familie beim Bootsausflug, bei dem der Sänger verrät, warum er ungern ins Strandbad geht – damit nicht jeder seine „dünnen Beine“ sieht, wie er gesteht.

Neben der Familie plaudern noch weitere von Reims Vertrauten aus dem Nähkästchen. Wilfried „Willi“ Klinder zum Beispiel, seit 30 Jahren Freund, Fahrer und noch viel mehr (“Auf Tour zu gehen ohne ihn ist für mich unvorstellbar“, sagt Reim), sein Manager und einer seiner Brüder. Auch der inzwischen volljährige Sohn Romeo aus Reims dritter Ehe (der den Sänger zur Zusammenarbeit mit Rapper Finch motivierte), ist zu sehen.
Sehenswert machen die Doku neben den persönlichen Worten von Reims Wegbegleitern auch die Rückblicke in die Vergangenheit – zu sehen ist beispielsweise Reims erster TV-Auftritt bei Wim Thoelke, damals mit „Verdammt, ich lieb dich“. Der Film zeigt den Schlagerstar als authentischen, geerdeten Menschen, der vor allem beruflich noch viel vorhat. Ein Ankommen, sagt er, gibt es für ihn nicht. „Nach jedem Konzert kommt das nächste Konzert – bis der liebe Gott mich abholt.“
Die ARD zeigt „Matthias Reim – Mein Leben ist Rock‘n‘Roll“ am Samstag, 13. Januar 2024, um 23.40 Uhr. In der Mediathek ist sie bereits verfügbar. Im SWR läuft die Doku am Donnerstag, 25. Januar 2024, um 21 Uhr.