Als einer der ersten deutschen Politiker hat der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) seine große Trauer über den Tod von Papst Franziskus bekundet. „Franziskus wird in Erinnerung bleiben für seinen unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Versöhnung“, schrieb Merz am Ostermontag auf dem Kurznachrichtendienst X. Der erste Lateinamerikaner auf dem Heiligen Stuhl habe Menschen weltweit und über Konfessionsgrenzen hinweg berührt.

Merz, der selbst Katholik ist, fügte hinzu, seine Gedanken seien bei den Gläubigen weltweit, „die ihren Heiligen Vater verloren haben“. Der Post des Politikers endet mit den Worten: „Möge er in Frieden ruhen.“

Deutsche Bischofskonferenz verabschiedet sich „voll Dankbarkeit“ vom Papst

Das Internationale Katholische Hilfswerk missio Aachen trauert um Papst Franziskus. „Als erster Papst aus dem Globalen Süden hat sich Franziskus unermüdlich für die Armen und Ausgegrenzten eingesetzt. Mit seinen Botschaften und Reisen hat er ihnen Stimme und Hoffnung gegeben“, erklärte missio-Präsident Dirk Bingener am Montag in Aachen. „Für uns ist sein Auftrag einer Globalisierung der Nächstenliebe das bleibende Vermächtnis seines Pontifikats.“

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat den verstorbenen Papst Franziskus als „Menschenfreund und Menschenfischer“ gewürdigt. Durch den Tod des 88-Jährigen verliere die katholische Kirche „einen großen Papst, einen umsichtigen Hirten und einen mutigen Erneuerer des kirchlichen Auftrags“, erklärte Bätzing laut Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz am Montag in Bonn. „Voll Dankbarkeit nehmen wir Abschied.“

Papst Franziskus habe in der Kirche „starke Akzente gesetzt und neue Wege des Miteinanders eröffnet“, teilte Bätzing weiter mit. „In tiefer Trauer verbeugen wir uns vor einem Papst, dem es ein Anliegen war, unter den Menschen zu sein und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen.“ Zuvor hatte der Vatikan in Rom den Tod des zuletzt schwer kranken Franziskus vermeldet.

Würdigende Worte von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen

Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den verstorbenen Papst Franziskus gewürdigt. Der Pontifex habe mit seiner „Demut und seiner reinen Liebe für die weniger Glücklichen Millionen Menschen weit über die katholische Kirche hinaus inspiriert“, schrieb von der Leyen am Sonntag im Onlinedienst X.

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„Meine Gedanken sind bei allen, die diesen schweren Verlust spüren“, schrieb von der Leyen weiter und ergänzte: „Möge ihnen der Gedanke Trost spenden, dass das Vermächtnis von Papst Franziskus uns alle weiterhin zu einer gerechteren, friedlicheren und mitfühlenderen Welt führen wird.“

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den verstorbenen Papst Franziskus als einen Mann gewürdigt, der stets „an der Seite der Verletzlichsten und Schwächsten“ gestanden habe. Franziskus habe „sein ganzes Leben lang für mehr Gerechtigkeit und für eine bestimmte Idee von Menschlichkeit, für eine brüderliche Menschlichkeit gekämpft“, sagte Macron am Montag bei einem Besuch im französischen Überseegebiet Mayotte.

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Er sprach „den Katholiken auf der ganzen Welt“ sein „tief empfundenes Beileid“ aus. Frankreich teile „den großen Schmerz“, den der Tod des Pontifex in der ganzen Welt verursache.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat den verstorbenen Papst Franziskus als „unermüdlichen Anwalt der Schwachen und der an den Rand Gedrängten“ gewürdigt. „Sein ständiges waches Mahnen zu sozialer Gerechtigkeit und für die Bewahrung der Schöpfung als unserem gemeinsamen Haus wird uns ebenso fehlen, wie seine Impulse zu einem synodalen Miteinander in der Kirche und dazu, das Evangelium allen Menschen zu verkünden.“

Der letzte deutsche Spitzenpolitiker, der ihn traf: Schweitzer nach Tod des Papstes „erschüttert“

Mit großer Betroffenheit hat der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) auf den Tod von Papst Franziskus reagiert. „Ich bin tief erschüttert über den Tod von Papst Franziskus“, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): „Noch im Februar hatte ich die Ehre, ihn persönlich zu besuchen.“

Die Stimme des Papstes für die Schwächsten in der Gesellschaft werde schmerzlich fehlen – und zugleich verpflichte sein Vermächtnis, Franziskus‘ Engagement und seine Botschaften der Nächstenliebe fortzuführen. Schweitzer war der letzte deutsche Spitzenpolitiker, der Franziskus traf. Er war im Februar vom Papst empfangen worden.

Wie Bundespräsident Steinmeier auf den Tod von Franziskus reagiert

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den verstorbenen Papst Franziskus gewürdigt. „Mit Franziskus verliert die Welt ein leuchtendes Zeichen der Hoffnung, einen glaubwürdigen Anwalt der Menschlichkeit und einen überzeugenden Christen“, schrieb Steinmeier in einem am Montag veröffentlichten Kondolenzschreiben. „Seine Bescheidenheit, seine Spontanität und sein Humor, vor allem aber sein spürbar tiefer Glaube haben Menschen auf der ganzen Welt berührt – und Halt, Kraft und Orientierung gegeben“, so der Bundespräsident.

Für so viele Menschen sei Franziskus ein glaubwürdiger Zeuge der christlichen Botschaft, dem die gelebte Praxis des Glaubens wichtig gewesen sei. Viele, die sich als vergessen empfunden hätten, hätten sich von Franziskus gehört, gesehen und verstanden gefühlt.

Im Jahr 2017 traf der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (li.) Papst Franziskus im Vatikan.
Im Jahr 2017 traf der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (li.) Papst Franziskus im Vatikan. | Bild: Evandro Inetti

Sein Amt habe Papst Franziskus immer als einen Dienst an allen Christen, ja an allen Menschen guten Willens verstanden. Er habe es als ein Angebot zum Dialog, als ein Brückenbauen, als eine Einladung, mitzuwirken an einer besseren und gerechteren Welt gesehen. Zugleich sei er ein Mann des Friedens gewesen. Er sei zutiefst überzeugt gewesen, dass der Frieden nur dort wachsen und bleiben könne, „wo sich Menschen unterschiedlicher Überzeugungen, unterschiedlicher Glaubensrichtungen und unterschiedlicher Lebensweisen mit Respekt und Wertschätzung und mit dem Willen zur Versöhnung begegnen“.

Ebenso würdigte Steinmeier die Sorge des Papstes um die Bewahrung der Schöpfung und um eine gerechte Wirtschaftsordnung. „Wir alle können dankbar sein für Franziskus und sein segensreiches Wirken“, so Steinmeier.

Auch Söder und Scholz würdigen Einsatz des Papstes

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den verstorbenen Papst Franziskus als großen Mahner für Frieden und Versöhnung gewürdigt. „Ausgerechnet an Ostern – einer ganz besonderen Zeit im Zeichen des Abschieds, der Trauer und der Auferstehung“, erklärte er am Montag in München. Trotz Krankheit sei Franziskus bis zum letzten Tag im Dienst für die Menschen und den Glauben gewesen. Der Glaube gebe Orientierung und Halt gerade in einer Welt in Aufruhr. Für diese Verlässlichkeit und Kraft habe auch Franziskus gestanden, so Söder.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bei seinem Besuch im Vatikan im Jahr 2018.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bei seinem Besuch im Vatikan im Jahr 2018. | Bild: Marco Hadem

Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Papst Franziskus für seinen Einsatz für Soziales und Versöhnung gewürdigt. „Mit Papst Franziskus verlieren die katholische Kirche und die Welt einen Fürsprecher der Schwachen, einen Versöhner und warmherzigen Menschen“, erklärte Scholz am Ostermontag in Sozialen Medien. Er habe „seinen klaren Blick auf die Herausforderungen, die uns umtreiben“, sehr geschätzt, so der geschäftsführende Bundeskanzler.

Es habe ihn sehr berührt, was der Papst ihm bei seinem letzten Besuch überreicht habe: eine Bronze-Plastik eines Kindes, das einem anderen Kind aufhelfe. Sie heiße „Soziale Liebe“. Dies sei „ein schönes Sinnbild für unsere Gesellschaft und für die Botschaft, die von Papst Franziskus bleiben wird: Wir helfen uns gegenseitig, wir helfen den Schwachen.“

Traf ihn kurz vor seinem Tod: JD Vance war froh, den Papst gesehen zu haben

US-Vizepräsident JD Vance hat sich bestürzt über den Tod von Papst Franziskus geäußert. „Mein Herz ist bei den Millionen Christen auf der ganzen Welt, die ihn geliebt haben“, erklärte Vance am Ostermontag im Onlinedienst X. „Ich war froh, ihn gestern zu sehen, obwohl er offensichtlich sehr krank war“, fuhr Vance fort. Der zum Katholizismus konvertierte US-Vizepräsident war am Ostersonntag von Franziskus zu einer kurzen Privataudienz empfangen worden.

US-Vizepräsident JD Vance war einer der letzten Gäste, die von Papst Franziskus empfangen wurden.
US-Vizepräsident JD Vance war einer der letzten Gäste, die von Papst Franziskus empfangen wurden. | Bild: Vatican Media

Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni hat den verstorbenen Papst Franziskus am Montag als „großen Menschen“ gewürdigt. „Eine Nachricht, die uns tief empfundene Trauer bereitet, weil uns ein großer Mensch und ein großer Hirte verlässt“, erklärte Meloni über Franziskus‘ Tod in Onlinenetzwerken. Sie habe „das Privileg seiner Freundschaft, seiner Ratschläge und Lehren“ genossen, die ihr „selbst in den Augenblicken der Prüfung und des Leids“ zuteil geworden seien.