Die schrecklichen Gräueltaten, die vor allem an Jesidinnen durch Anhänger des IS verübt wurden, übersteigen unsere Vorstellungskraft. Die Terrormiliz tötete Männer, zwang Kinder zu konvertieren und machte Frauen zu Sexsklavinnen. Das Schlimmste daran: Ein Ende der Verbrechen ist bislang nicht in Sicht. Immer noch befinden sich Tausende Mädchen in Gefangenschaft des IS. Die offizielle Einordnung des Massenmordes als Genozid vor einigen Monaten ändert daran zunächst einmal nichts.
Die 23-jährige Jesidin Nadia Murad möchte das ändern. Die junge Frau, die an einem unbekannten Ort in Baden-Württemberg lebt, schildert ihre Erlebnisse und sucht sich berühmte Verbündete. Sie möchte ihren Teil dazu beitragen, dass die Gewalt endet. Damit gibt die mutige Frau vielen Jesiden, die Opfer der Verbrechen wurden, nicht nur eine Stimme und ein Gesicht. Sie zeigt auch, dass ein einzelner Mensch Großes bewirken kann – so unmöglich dies vielleicht auch scheinen mag.