Robert Habeck als Kanzlerkandidat? Da mag man sich die Augen reiben, wie die Grünen einen eigenen Kandidaten küren können, die in Wahlumfragen nur auf Platz vier mit zwölf Prozentpunkten kommen. Doch Habeck ist in diesem tiefen Tal immer noch der Beste, den die Grünen haben. Die Partei ist im Osten stark abgerutscht, verliert Stammwähler, kann mit Klimapolitik nicht mehr punkten und hat eine neue Führungsspitze, die keiner so richtig kennt. Nicht zu vergessen die vielen sauren Äpfel, in die die Grünen in der Ampel-Regierung beißen mussten.
Wenn einer die Chance hat, auf den letzten Metern noch Boden gut zu machen, dann ist es Habeck. Zwar geht das Schlamassel um das Heizungsgesetz mit dem Wirtschaftsminister nach Hause und auch vieles andere, was in der Wirtschaft schiefläuft. Aber Habeck ist ein begnadeter Redner und Kommunikator, der seine Politik erklärt und auch in schwierigen Situationen die Nähe zu den Bürgern sucht. Hier schlägt er den Kanzler um Längen.