Die Empörung über das faktische Durchwinken von Flüchtlingen durch die Schweiz gen deutsche Grenze ist groß. Zu Recht. Die Strategie, Menschen, die Schutz suchen, dann einfach weiterzuschicken, ist perfide.
Dass die Behörden jede Verantwortung von sich weisen, macht es nicht besser. Fakt ist: Die Schweizerischen Bundesbahnen transportiert als Staatsunternehmen Flüchtlinge an die Grenze. Statt ihnen Asyl anzubieten und Schutz zu gewähren, werden sie zum nächsten Zug begleitet.
Unsolidarisches System
Dass die Hilfesuchenden dem Folge leisten, ist das Ergebnis einer seit Jahren restriktiven Asylpolitik, in der es selbst syrische Kriegsflüchtlinge schwer haben. Deutschland soll es richten, obwohl hierzulande die Notunterkünfte volllaufen.
Solidarität im Schengenraum sieht anders aus. Solange Flüchtlinge dort Asyl beantragen müssen, wo sie zuerst in die EU oder den Schengenraum eingereist sind, kann eine gerechte Verteilung in Europa nicht funktionieren. Die Schweiz zieht sich einfach aus der Affäre.