Politisch gesehen ist es eine riskante Entscheidung, aber am Ende kam Olaf Scholz als künftiger Kanzler nicht mehr an ihm vorbei: Karl Lauterbach, Corona-Fernsehprediger der Nation, wird neuer Gesundheitsminister. An seiner fachlichen Eignung gibt es keinen Zweifel: Der SPD-Mann, von Beruf Mediziner, lag in der Corona-Krise mit vielen Vorhersagen richtig – was CDU-Vorgänger Jens Spahn kaum von sich behaupten kann.

Bild 1: Lauterbach wird Gesundheitsminister: Riskante Entscheidung
Bild: Michael Kappeler

Schwieriges Amt für Lauterbach

Ob Lauterbach für sein schwieriges Amt jedoch das erforderliche Fingerspitzengefühl mitbringt, wird sich erst noch zeigen müssen. Seine Popularität verdankt der 58-jährige Rheinländer vor allem den TV-Talkshows, da er keine Scheu hat, seine Meinung publikumswirksam auf den Punkt zu bringen. Andersmeinende zu ertragen und zu überzeugen, gehört nicht zu den Stärken des neuen Ministers.

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Diese Aufgabe kommt auf ihn als Chef des Gesundheitsressorts aber zu. Lauterbach wird auch daran gemessen werden, ob es ihm gelingt, im Kampf gegen das Virus den Skeptikern und Neinsagern den Wind aus den Segeln zu nehmen.