Der VfL Wolfsburg ist da. Und das Schöne daran: Jeder, der Lust hat, darf den Niedersachsen beim Training in Donaueschingen vom Spielfeldrand zuschauen. Kein Sichtschutz, keine Security und keine Absperrungen.
Das sah vor wenigen Tagen noch anders aus, als der FC Liverpool hier sein Trainingscamp aufgeschlagen hatte. Jetzt gibt es freie Sicht in alle Richtungen. Die Fans wissen das zu schätzen. Über 200 kamen gleich am Montagnachmittag zur ersten Trainingseinheit zu den Spielflächen des Bezirksligisten SV Aasen.
Öffentliches Training
Bis zum 4. August werden die Grünweißen einmal täglich öffentlich in Donaueschingen trainieren und ihr zweites Trainingslager abhalten. Meistens wird wohl nur am Vormittag trainiert. Am heutigen Dienstag ist die Einheit ab 11 Uhr, am Mittwoch ab 10 Uhr geplant.
Gegen 10 Uhr bestieg der Bundesligist am Montag mit 28 Spielern, vielen Trainern und Betreuern in Hannover das Flugzeug in Richtung Süden. Ziel war Friedrichshafen. Von da ging es mit dem Bus ins Donaueschinger Golfhotel Öschberghof.
Um 17 Uhr startete auf zwei toll präparierten Plätzen das erste Training. Cheftrainer Niko Kovac sagte ein paar einführende Worte und übergab an Assistenztrainer Walter Gfrerer, unter dessen Tempovorgabe die Profis zwei Runden um den Platz drehten, bevor Kovac zwei Gruppen bildete, die auf beiden Plätzen separat übten.

Die schwarzen Sichtschutzwände aus der Zeit von Liverpool sind zumindest noch auf einer Seite zu sehen. „Von Liverpool mit der Abschottung war ich mächtig enttäuscht. So etwas kannten wir bisher in Aasen noch nicht. Umso mehr freue ich mich auf Wolfsburg. Da werde ich kein Training verpassen“, sagt Josef Merz aus Oberbaldingen und spricht für nahezu alle, die vom abgeschotteten Auftritt der Engländer schwer enttäuscht waren.
Bei Wolfsburg ist Abschottung kein Thema. „So etwas habe ich beim VfL noch nie erlebt. Wir präsentieren uns volksnah“, sagt der Wolfsburger Fan-Beauftragte Michael Schrader. Bis zu 60 Anhänger haben die weite Anreise nicht gescheut und überall in Donaueschingen Quartier bezogen.
„Die Leute nehmen dafür Urlaub. Mich freut jedoch auch, dass der VfL hier beim Auftakt in Aasen so viele Besucher anzieht“, ergänzt Schrader, während Cheftrainer Niko Kovac, erstaunlich oft in englischer Sprache, Anweisungen an die Spieler gibt. Etwas, was die Fußball-Fans auf der Baar in den nächsten Tagen öfter hören werden.