Es geht immer noch einen Tick schlimmer. Nach dem Skandalfinale im Vorjahr gilt nach der vorzeitigen Titelentscheidung von Suzuka in der Formel 1 erneut: Drama über Drama! Die Königsklasse muss aufpassen, dass ihr die mangelnde Transparenz nicht zum Verhängnis wird. Selbst die Red-Bull-Regelexperten hatten nach der Zieldurchfahrt des so stark verkürzten Rennens hin und her gerechnet und waren sicher: es reicht in Japan nicht.

Mangelnde Transparenz

Wenn sich die Formel 1 und der Automobilweltverband Fia auf ihr höchst kompliziertes Reglement berufen, dann ist das korrekt, vor allem nach den merkwürdigen Interpretationen im Vorjahr, die Verstappen erstmals zum Champion gemacht hatten. Selbst wenn es diesen feinen Unterschied zwischen abgebrochenen und unterbrochenen Rennen gibt, muss das gelten. Das große Problem ist die fehlende Transparenz – selbst die meisten Teilnehmer kannten diese Nuance nicht.

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Einen Gefallen in der Außenwirkung hat sich die Formel 1 mit dieser per Regelbuch erzwungenen Entscheidung und bei aller Überraschung sicher nicht getan. Denn so bleibt einmal mehr der Eindruck einer Formel Farce. Dazu steht noch das Urteil über mögliche Budgetverletzungen von Red Bull aus, das mögliche Konsequenzen für die WM-Wertungen im letzten, in diesem und im nächsten Jahr haben kann.

Netflix hin oder her, das wahre Storytelling sollte im Motorsport immer auf der Piste stattfinden. Sonst bleiben mal Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit auf der Strecke – und ein dauerhafter Schatten bleibt auf einer strahlenden Serie und ihrem Champion haften.